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Eliza Rickman, Karlsruhe, 18.04.15

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Konzert: Eliza Rickman mit Support Stanley Roy Williamson und Tina Löffler
Ort: Kellerhalle in Karlsruhe
Datum: 18. April 2015
Dauer: 20 min + 60 min
Zuschauer: etwa 60


Meine Liebesaffaire mit der Kellerhalle hatte mit dem Konzert von Zoë Boekbinder begonnen. Um so passender fand ich es, dass ich Eliza Rickman an diesem Ort zum ersten Mal begegnen würde. Im November hatte Eliza ihre Fühler für eine mögliche Europatour vorsichtig ausgestreckt und war dabei Tipps von Zoë gefolgt (die hatte Kellerhalle ein dickes Lob-Sternchen).


Mir war ihr Name im Zusammenhang mit dem Margaret-Projekt von Jason Webley ins Auge gefallen und anschließend ins Herz. Ich hatte das Gefühl, dass sie im November zwar mit der Idee spielte, aber nicht recht daran glauben konnte, dass es funktionieren könnte. Aber in gemeinsamer Anstrengung vieler Musikenthusiasten haben wir sie schließlich über den Ozean zu uns gelockt. Und am Ende fiel es so, dass ich zu meinem Geburtstag das Geschenk eines unvergesslichen Abends in der Kellerhalle erhielt und ihn mit meinen Lieben teilen konnte.


Eliza Rickman zu erleben ist spektakulär: Es ist ein Spektakel; ein Spaß, bei dem einem immer wieder das Lachen im Hals stecken bleibt, aber auch unterhaltsam, abwechslungsreich, facettenreich und mitreißend. Eine Prinzessin, eine Diva. Aber ganz dem Publikum zugewandt, immer mit einem Augenzwinkern. Ihre Stimme hat mich gleich gefangen genommen, aber auch die Arrangements haben es in sich. Die Instrumente des Abends in der Kellerhalle waren schließlich: Der Kellerhallen-Flügel, ein rosa Spielzeugklavier, ein Glockenspiel, diverse Glocken, eine Vogelpfeife, eine Ukulele und eine Autoharp.


Was ich im Vorfeld verschlafen hatte, war ihre Entscheidung sich auf die letzte Minute Stanley Roy Williamson als Begleiter für die Tour einzuladen, der mit seiner Ukulele eine schillernde, Versatile und bejubelte Performance ablieferte. Er hat eine warme Stimme und gab halb den Clown, der mit seinem Imaginary friend spricht, halb den Künstler, der uns ganz und gar sein Herz ausschüttete darüber wie er unter dem Disco light den richtigen fand.

Sehr angenehm war es, dass Eliza nach dem Set von Stanley sofort mit ihrer Autoharp den Teil des Abends eröffnete, auf den alle im Publikum so gespannt waren. Ihr erstes Lied Fools rush in führte uns ihre stimmlichen Fähigkeiten gleich sehr eindrücklich vor und setzte im Finale noch eins drauf, als eine Spieluhr das letzte "Wort" erhielt. Klar, dass ihr in diesem Moment schon alle zu Füßen lagen. Etwas ernsthafter und mir sehr vertraut war der Song Devil's flesh and bonesvom O, you Sinners-Album (2012). Sie nutzte hier den Flügel und ein Metronom als Percussion. Und das wirkte sehr eindrücklich.


Ich musste mir später von meiner Familie allerhand Vorhaltungen gefallen lassen, dass ich bei der Frage, wer The Princess bride kennt, aufgezeigt hatte. Falls meine Familie recht hat und dieses Film-Kleinod noch nicht allgemein zum Kult-Gut zählt, bitte unbedingt an einem regnerischen Tag von ihm verzaubern lassen. Das hiervon angeregte Lied Dove of mine jedenfalls war hinreißend und zum Kult taugend, gab es doch neben einer mitreißenden Performance am Flügel auch noch ein Vogelpfeifen-Solo. Anschließend wechselte Eliza auf ihr Spielzeugklavier für einen ihrer Klassiker Start With Goodbye, Stop With Hello. Das mit seinem bezaubernden Dreiertakt sofort im Ohr hängen bleibt.



Gar nicht niedlich war ihr Song Pretty little head - auch wenn die Instrumentierung mit Glockenspiel das wahrscheinlich scheinen lassen könnte. Im Gegenteil - er war ganz schön gruselig (und das bei so einer eingängigen Melodie!). Und mit ihrem Cover von Moon river ließ sie uns danach gar das Blut in den Adern gefrieren. Der Klang der Glockenspielstäbe, wenn sie mit einem Geigenbogen gestrichen werden, hat einen wirklich furchterregenden und zugleich doch auch faszinierenden Sound.



Als Unterstützerin des Margaret Projektes kannte ich schon das nächste Lied Lark of my heart, das durch ein Hochzeitsfoto angeregt wurde. Und Black rose - das erste Stück des 2012er Albums, das wieder auf dem Spielzeugklavier begleitet wurde. Manchmal sind ja herausfordernde Spielchen zu etwas gut. So wie der Vorstatz, 20 songs in a day zu schreiben. Vielleicht sind dann zwei davon ganz gut und so etwas schönes wie Only for today entsteht unter dem Druck.Oder ein ganz neues Instrument. Jason Webleys Drängen verdanken wir wohl den wunderschönen Ukulele-Walzer Waiting around again(jedenfalls berichtete Eliza uns das so).  


Natürlich trampelten anschließend alle um eine Zugabe. Und Stanley und Eliza bedienten sich am Pophimmel und coverten Dark horse. Glücklicherweise wurde mir die Peinlichkeit erspart, meine radiohörende Tochter fragen zu müssen, was für ein Song das war, weil ich es erst kürzlich in einem Indie-Konzert als Cover gehört hatte....

Ein einmalig bezaubernder Abend war damit leider zu Ende. Aber die Freude im Herzen wird nicht so schnell erlöschen!

Für Tina Löffler kamen wir etwas zu spät an.

Setlist:
01: Fools rush in
02: Happy birthday
03: Devil's flesh and bones
04: Dove of mine
05: Start with goodbye, Stop with hello
06: Pretty little head
07: Moon river (cover)
08: Lark of my heart
09: Black rose
10: Only for today
11: Waiting around again

12: Dark horse (Kate Perry cover, mit Stanley Z)

Tourdaten:
14.04. Berlin  House Concert
15.04. Berlin Ä
16.04. Berlin Madame Claude
17.04. Frankfurt Cowhide House Concert
18.04. Karlsruhe Kellerhalle
19.04. Adorf Scala Adorf

20.04. Leipzig Basislager
21.04. Köln Kulturlichtung
22.04. Duisburg Ketan & Petra’s Living Room
23.04. Wuppertal Bürger Bahnhof
24.04. Stuttgart In die Wohnzimmer
25.04. Bern Theaterplatz 2
29.04. Zürich Kafi für Dich
30.04. La chaux de fonds Le Entree’ Deux
01.05. Bern Progr
03.05. Zürich Wohnzimmer Bar




Aus unserem Archiv:
Jason Webley, Heidelberg, 14.10.08 
Zoë Boekbinder, Karlsruhe, 27.04.14
Eliza Rickman, Adorf, 19.04.15



Luna, Madrid, 20.04.15

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Konzert: Luna
Ort: Teatro Lara
Datum: 20.04.2015
Dauer: Luna 90 min, Flowers ca. 30 min
Zuschauer: gut 300 (ausverkauft)
 

Im letzten Sommer deutete einiges darauf hin, daß es zu einer Reunion von Luna kommen würde. Dean Wareham spielte in seinen Soloprogrammen plötzlich Stücke seiner 2005 aufgelösten Band und postete Fotos von gemeinsamen Treffen mit Lee Wall und Sean Eden (und Ehefrau Britta natürlich). Zumindest im Rückblick macht das plötzlich Sinn. Damit gerechnet, die Nachfolger meiner heißgeliebten Galaxie 500 irgendwann einmal live zu sehen, hatte ich nicht mehr.

Galaxie 500 waren nicht nur meine erste (ernstzunehmende) Lieblingsband, sie waren auch die erste, deren Auflösung ich miterlebte. Danach war ich trotzig. Luna, die Nachfolge-Gruppe habe ich lange Zeit nicht beachtet. Vielleicht mußte ich erst erwachsener werden - so wie die Musik vielleicht auch erwachsener im Vergleich zu der der drei Schulfreunde Dean, Naomi und Damon war.

Gefragt, warum es jetzt die Reunion gab, antwortete Dean Wareham in einem Interview, es habe ein Angebot eines spanischen Bookers gegeben, der ihnen eine Tour buchen wolle und das habe nach zehn Jahren Bandpause nach großen Spaß geklungen. Die Comeback-Tour im April klang auch für uns nach einem großen Spaß und vor allem nach einem Muß!

In Madrid spielten Luna in einem 1880 eröffneten, wunderschönen Theater. Daß das Teatro Lara in einer Querstraße zur Calle de la Luna liegt und in diesem Viertel alles irgendwas mit "Luna" heißt, war nur ein Zufall, aber ein schöner. Wenn man zwei Tage immer wieder an Lunas vorbeigeht, ist das durchaus vorfreudewirksam.


Auch auf das Vorprogramm hatte ich mich sehr gefreut. Flowers aus London sind Sängerin Rachel und ihre beiden Kollegen Jordan und Sam. Das besondere Merkmal der Band ist Rachels wundervolle Stimme, die mich an die von Elena von Daughter erinnert. Flowers' Stücke sind oft sehr minimalistisch und manchmal erst auf den zweiten Blick echte Schönheiten.

Leider war der herrliche Theatersaal noch ziemlich leer, als Flowers loslegten. Sie hätten nicht viel Zeit, hatte der nette Merch-Mann uns vorher gesagt. Damit es eine halbe Stunde werden konnte, hatten Flowers bereits zehn Minuten vor der angesetzten Zeit anfangen müssen. Sie schafften immerhin zehn Lieder. Mir gefielen Forget the fall und All over again am besten. Bei weitem nicht alle Lieder stammten von der Debütplatte Do what you want to, it's what you should do. Was ich tun sollte, ist Flowers demnächst noch einmal anzusehen. Mir gefiel die halbe Stunde mit den drei Briten sehr. Dummerweise wurde es danach aber so weltbewegend gut, daß die Erinnerung an Flowers viel zu schnell verblasste...

Setlist Flowers. Teatro Lara, Madrid:

01: Be with you
02: All at once
03: Ego loss
04: Everybody's dying 
05: Forget the fall
06: All over again
07: I don't mind
08: Joanna
09: I love you
10: Stuck 

... aber das ist beim Fußball eben auch so. Wenn du ein tolles Spiel hinlegst, der Mann neben dir aber fünf Tore macht, redet man nur über den. Luna haben an diesem Montagabend weit mehr als fünf Treffer gelandet!

Es begann noch ein wenig holprig. Chinatown, das ich als meinen Luna-Liebling bezeichnet hätte, war noch schlecht abgemischt. Sean Edens Gitarre war im Verhältnis zu den anderen Instrumenten und Dean Warehams Stimme viel zu laut. "It's been a dramatic evening already," sagte der Frontmann. Auch die Anreise nach Spanien war dies wohl. Brittas Bass ist irgendwo im Iberia-Nirvana verschwunden. Sie spiele jeden Abend mit einem anderen Instrument. Die Pedale hatten Flowers der Bassistin geliehen.

Ab dem zweiten Lied wurde alles perfekt. Die Setlist war es, der Sound, die Spielfreude. Perfekt und nicht anders. Ich habe Dean Wareham jetzt einige Male gesehen, keines der Konzerte war schlechter als hervorragend*, immer wurde er von tollen Musikern begleitet. Aber Luna - und das war die große Überraschung für mich - waren noch einmal deutlich brillanter. Sie waren viel besser als die Summe ihrer Einzelteile, würden Journalisten sagen.  Ich weiß nicht, ob sie vor zehn Jahren ähnlich mitreißend aufgespielt haben.

Dean Wareham ist ein fabelhafter Gitarrist. Bei Luna hat er aber in Sean Eden einen Kollegen an seiner Seite, der vielleicht der beste Gitarrist ist, den ich je gesehen habe. Ihm auf die Finger zu gucken, war atemberaubend. Spätestens nach seinem Spiel bei Friendly advice müsste eigentlich jeder im Saal den Wunsch verspüren, selbst Gitarre lernen zu wollen.

Lieder, die ich bisher nett aber nicht umwerfend fand (Bewitched, Outdoor miner), waren Sensationen! Lieblinge wie Tiger Lily, 23 minutes in Brussels, Moon palace oder Lost in space noch deutlich besser als auf den Alben. Im Saal war niemand zufällig. Das ausverkaufte Konzert hatte nicht nur uns anreisen lassen. Irgendwer machte einen Spruch über das Bierwerbeschild über der Bühne. "David, bist du extra aus Boston angereist, um das zu sagen?" fragte Dean Wareham. Wenn ich mal nicht auf Sean Edens Hände oder die scheinbar nicht alternde Britta Phillips guckte, sah ich im Publikum nur Leute mit staunend-offenem Mund. 

Warum sind Luna nicht unendlich viel größer? Konzerte in Deutschland wird es wohl nicht geben, sagte der Sänger nach der Show. Also muß man reisen, um California (all the way) oder Bobby Peru sehen zu können. Warum man die sehen sollte? Weil denen nichts das Wasser reichen kann.

Nach dem faszinierenden Friendly advice kam die Band zur Zugabe zurück und erfüllte einen Pulikumswunsch, Ride into the sun, das Velvet Underground Cover. 23 minutes in Brussels danach wäre ein großartiger Abschluß gewesen, der Klatsch-Krach danach war aber so laut, daß Luna noch einmal erschienen und Outdoor miner ("nicht Outdoor minor," wie Sean klarstellte) und Time to quit spielten.

Es waren anderthalb Stunden, die umwerfend waren! Ach, umwerfend... weltbewegend! Eines der britischen Konzerte im Juli wird als Teil der Luna "Farewell-Tour" angekündigt. Neues Material scheint jedenfalls ausgeschlossen zu sein. "What about a new album?" rief irgendwer rein. Nach langer Pause antwortete Dean "what?"

Ich bereite mich also wieder auf die nächste Auflösung einer Lieblingsband vor. Denn spätestens nach diesem Auftritt sind auch die Galaxie 500 Stiefgeschwister Luna dies!

Setlist Luna, Teatro Lara, Madrid:

01: Chinatown
02: Sideshow by the seashore
03: Malibu love nest
04: California (all the way)
05: Cindy tastes of barbeque
06: Tracy I love you
07: Pup tent
08: Bobby Peru
09: Tiger Lily
10: Lost in space
11: Bewitched
12: Moon palace
13: Friendly advice

14: Ride into the sun (The Velvet Underground Cover) (Z)
15: 23 minutes in Brussels (Z)

16: Outdoor miner (Z)
17: Time to quit (Z) 

* an mein erstes 1990 erinnere ich mich leider nicht. Laut Dean Wareham waren Galaxie 500 aber keine gute Liveband.

- mehr Fotos folgen!
 


Eliza Rickman, Stuttgart, 24.04.15

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Wohnzimmerkonzert bei Claudia und Chrissie mit 
   Eliza Rickman und Stanley Roy 
in Stuttgart-Feuerbach 
Datum:  24. April 2015
Dauer: 20 min + 70 min
Zuschauer: knapp 40

There's only two types of people in the world
The ones that entertain, and the ones that observe

(from Circus)

Es ist schon länger her, dass ich mich auf einen Konzertabend außerhalb von Karlsruhe einfach so gefreut habe ohne Sorgen und ohne Hin- und Herbarmen. Es war keine Frage, ob ich nach Stuttgart fahren würde oder nicht - auch wenn es sich  anderen Leuten immer schlecht erklären lässt, dass ich mir über zwei Stunden Fahrt antue für eine Künstlerin von der ich gerade ein wunderbares Konzert in Karlsruhe erlebt habe. Im letzten Moment fand ich sogar noch heraus, dass ausnahmsweise gegen 23 Uhr ein Zug nach Karlsruhe zurück fahren würde (Frühlingswasen sei Dank!).


So kam ich im schönsten Frühling in Feuerbach an mit allerbester Laune und voller Vorfreude. Alle Gäste die kurz später eintrafen, brachten ein Lächeln und damit ein Stück des Frühlings von draußen mit herein. So mancher ging noch auf die Terasse für ein bisschen der wunderbaren Abendstimmung und musste dabei an den Instrumenten vorbei, die schon auf Eliza Rickman warteten. Der eine oder andere Blick verriet Neugier und die zweifelnde Frage, was sie da nur erwarten würde... Besonders das rosa Spielzeugklavier lockte zum rumklimpern.
 
(c) Claudia Zielfleisch
Schließlich suchten sich alle einen Platz und Stanley Roy eröffnete den Abend. Mit seinem kunterbunten Outfit und überschäumenden Temperament hatte er das Publikum vom ersten Moment an in der Hand. Es hing ihm an den Lippen und hatte folglich auch gleich das Britney Spears cover "entlarvt". Auch wenn die Zeilen so klingen, als wären sie für Stanley geschrieben. Für mich stachen aus dem Set Circus und Versatile heraus. Aber eigentlich waren die ganzen 20 Minuten wieder ein einziger Spaß. So sehr wirkte Stanley Roy in seinem Element und bekam das mit herzlichem Applaus vom Publikum gespiegelt. Und vielleicht finden sich bald einige von den anwesenden unter denen, die ihm sein neues Album ermöglichen.

Setlist:
01: Imaginary friend 
02. Circus (Britney Spears cover)
03: Disco light
04: Realness
05: Versatile 


Gleich im Anschluss übernahm Eliza die Bühne und begann ihr Programm mit der Autoharp und Fools rush in. Es war wieder ergreifend zu erleben, wie sie sofort die Aufmerksamkeit des Publikums band und ein richtiger Stecknadelmoment entstand als die Spieluhr den Schlusspart des Songs spielte. Ich hatte ja das Konzert in der Kellerhalle schon für wirklich toll gehalten, aber an diesem Abend in Stuttgart war Eliza zum schwatzen und scherzen aufgelegt. Sie empfahl uns z.B. wärmstens, ihre tollen Videos zu einigen Songs anzusehen.


Anscheinend gefiel es ihr mit uns wirklich gut. Oder es waren die Schildkröten, die hinten auf der Bühne Zeugen des Konzertes werden durften? Eliza schien sie jedenfalls ganz in ihr Herz geschlossen zu haben und hat ihnen später noch ein Gute-Nacht-Lied gesungen. Das Programm des Konzertes folgte der gleichen Setlist wie in Karlsruhe (es fehlte nur Black Rose) mit den Wechseln zwischen Klavier, Spielzeugklavier, Glockenspiel, Glocken und schließlich der Ukulele. Trotzdem war jedes einzelne Stück für mich wieder frisch eindrucksvoll und was man vielleicht im ersten Konzert noch unter Spielerei und Versuch zu übertünchen, dass nur eine Person auf der Bühne ist, hätte abtun können, gewann an Gewicht für mich.

(c) Claudia Zielfleisch
Ich hatte seit dem Konzert in Karlsruhe tatsächlich jeden Tag eines ihrer Lieder als Begleiter im Ohr. Sehr lang ausgerechnet Lark of my heart (vom Margaret-Projekt), dem ich solche Ohrwurmqualität nicht zugetraut hätte, und dann Start with goodbye, Stop with hello. Für die Anreise war es dann auf einmal Pretty little head. In Stuttgart erzählte sie uns, dass sie diesem Song sogar ein kleines Bankguthaben verdankt... Sehr schön, dass es Eliza bisher so gut in Deutschland gefällt, dass sie wohl im Herbst mit ihren neuen zwei Alben wieder auf Tour kommen will und sich schon darauf freut. Und sehr schön auch, dass Claudia sich als Zugabenzugabe noch Into my arms erbeten hatte. Ein Moment zum dahinschmelzen und lange im Herzen halten.

Setlist:
01: Fools rush in
02: Devil's flesh and bones
03: Dove of mine
04: Start with goodbye, Stop with hello
05: Pretty little head
06: Moon river (cover)
07: Lark of my heart
08: Only for today
09: Waiting around again

10: Dark horse (Kate Perry cover, mit Stanley Z)

11: Into my arms (Nick Cave cover, Z)
 

Aus unserem Archiv:
Eliza Rickman, Karlsruhe, 18.04.15
Eliza Rickman, Adorf, 19.04.15

Tourdaten im deutschsprachigen Raum:
14.04. Berlin  House Concert
15.04. Berlin Ä
16.04. Berlin Madame Claude
17.04. Frankfurt Cowhide House Concert
18.04. Karlsruhe Kellerhalle
19.04. Adorf Scala Adorf

20.04. Leipzig Basislager
21.04. Köln Kulturlichtung
22.04. Duisburg Ketan & Petra’s Living Room
23.04. Wuppertal Bürger Bahnhof
24.04. Stuttgart In die Wohnzimmer
25.04. Bern Theaterplatz 2
29.04. Zürich Kafi für Dich
30.04. La chaux de fonds Le Entree’ Deux
01.05. Bern Progr
03.05. Zürich Wohnzimmer Bar


Alle Bilder:

Kings Of Convenience, Esch, 26.04.15

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Konzert: Kings Of Convenience
Ort: Rockhal (Club), Esch
Datum: 26.04.2015
Dauer: gut 60 min Konzert, knapp 45 min Interview
Zuschauer: vielleicht 450 (ausverkauft)



Musikjournalisten liebten es, wenn etwas grundlegend Neues auftauche. Das habe die Kings Of Convenience rund um die Veröffentlichung des Debütalbums Quiet is the new loud so interessant für die Musikpresse gemacht. Die Rockjournalisten hätten zwar die Abkehr vom Lauten gehasst, der Rest der Presse habe es aber gemocht und dem norwegischen Duo einen netten Empfang bereitet. Ich bin Parajournalist, daher gilt diese Weisheit von Erlend Øye nur bedingt für mich. Ich sehe gerne Bands immer wieder, wenn sie sich einmal bewährt haben. Musikalisch habe ich mich in den letzten 25 Jahren keinen Millimeter aus meiner Twee-Pop und Shoegaze-Welt wegbewegt, neue Veranstaltungsformen wie diese, mit der die Bergener Rocker auf Tour sind, begeistern mich aber sehr.

Bevor Erland und Partner Eirik Glambek Bøe ihr Debüt-Album spielten, saßen die beiden Norweger auf einem Sofa auf der Bühne und beantworteten Fragen des Journalisten Ørjan Nilsson, der ein Buch über sie geschrieben hat. 20 Minuten Interview, dann die A-Seite, eine Pause, wieder einige Fragen und die B-Seite, dieser Abend hat schrecklich viel Spaß gemacht!

Eirik und Erland erzählten Geschichten rund um die Entstehung der Band und deren erste Jahre. Bevor sie die KoC gründeten, spielten sie in der Rockgruppe Skog, die bei einem Talentwettbewerb einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte. Ein Kritiker schrieb hinterher, man habe nicht genau gewußt, ob das spaßig oder ernst gemeint gewesen sei. Erland gab uns den Tipp "stay funny until the age of 22". Es bringe nichts, vorher Songs über die Schwierigkeiten des Lebens zu schreiben, weil es später, wenn die Probleme wirklich schlimm werden, dann keine Steigerungsmöglichkeiten mehr gebe. Überhaupt vermittelten die beiden eine Menge Weisheiten. Allerdings schränkte der Mann mit der Oma-Frisur dies auch ein wenig ein."We were very good at faking wisdom!"

Daß ihr leises Konzept aufgehe, hätten sie bei einem frühen Konzert in München erlebt. Am Anfang konnten sie nicht viel touren, da Eirik anderthalb Jahre unter einem selbst diagnostizierten Burnout gelitten habe. Sie seien damals schon die"Kings Of Cancellation"genannt worden. In München habe es aber ein Konzert gegeben und da sei das Publikum wahnsinnig leise gewesen. Das Leise sei da also in der Musik angekommen. Der deutsche Rolling Stone habe etwa zu der Zeit geurteilt, "the music was good but it's a little bit schmalbrüstig!" Musiker oder Bands wie Simon & Garfunkel, Belle & Sebastian und Jonie Mitchell seien auch schmalbrüstig, sagte Erland. Wobei das bei weiblichen Musikern ein unglückliches Bild sei.

Eirik und Erland erzählten von den Aufnahmen des Debüts bei Ken Nelson, dem Produzenten der ersten beiden Coldplay-Alben, in Liverpool. Liverpool sei wie Bergen. Die Stadt biete keinerlei Ablenkungen, keine schönen Plätze oder Restaurants. Sie konnten also in Ruhe arbeiten. Ein Zuschauer aus Liverpool protestierte heftig, war aber einigermaßen zufrieden, als Erland sagte, er möge den FC Liverpool (weil der Soundmann Man United Fan ist und miese Laune habe, wenn die gegen Everton verlören - oder so). Als sie später von einem Lied (Summer on the Westhill) erzählten, das Eirik auf einer Fahrt von Glasgow nach Newcastle geschrieben habe und sie sicherheitshalber nachfragten, ob denn auch jemand aus Newcastle da sei, meldete sich eine Frau. "Wie ist es denn in Newcastle heutzutage so?" - "Shit!", sagte der Mann aus Liverpool. 

Das Interview war enorm unterhaltsam. Und informativ! Daß das dritte Album zum Beispiel QUIET IS the new loud heißen sollte, wusste ich nicht. Es kam nicht dazu, das schien der Plattenfirma nicht ganz geheuer zu sein. Der Name (ohne Großbuchstaben) für die erste Platte war Erland im August 1999 eingefallen. "Da war das Wetter gut." Eirik hatte stattdessen Quality sleep als Titel vorgeschlagen. Das wusste er aber nicht mehr (sagte er).

Zwischen diesem Interview spielten die Kings das Album. Ab und zu fragten sie ab, wie ein Lied heiße. Ab und zu erklärten sie etwas. Aus der A-Seite ragte natürlich das wundervolle I don't know what I can save from you hervor! Live kommt die herrliche Gitarrenmelodie viel besser zur Geltung als auf Platte. Sie hätten erst lernen müssen, wie ihre Sorte Musik, die gar nicht leicht live zu spielen sei, richtig klingen würde. Ihr Soundmann ("Glory, glory, Man United!") habe damals die richtige Technik dafür entwickelt (mit Mikros in den Gitarren). Und ja, die Gitarren kommen auf dem Album viel weniger klar durch. Eingespielt habe man die Lieder im Studio in Livesituationen. Ken Nelson habe keine Zaubertricks angewandt.

Während der zweiten Fragerunde durfte sich auch das Publikum beteiligen. Einer der Zuschauer wollte wissen, was es mit der alternativen Version der ersten Platte auf sich habe, die noch Kings Of Convenience geheißen und zum Teil andere Lieder umfasst habe. Erland erklärte euphorisch, daß man eines von denen, die es nicht auf Quiet... geschafft hätten, als Zugabe spielen könne. Sie müssten es dann nur vorher schnell proben. Eirik wirkte begeistert!

Nachdem sie die zweite Seite gespielt hatten, nahm der Haupt-Sänger aber doch seine Gitarre mit nach hinten. Sie kamen zurück und stimmten Days I had with you an, zum ersten mal seit 15 Jahren. "Nein, vor acht Jahren habt ihr es in Glasgow gespielt." Unterschätzt niemals Konzertgänger, liebe Bands...

Zum Schluß - man wollte und sollte ja hinterher noch Bücher signieren - kam ein späteres Lied, Cayman Islands. Und dann lange anhaltender Jubel des internationalen Publikums. Alle anderen Konzerte waren innerhalb von wenigen Minuten ausverkauft, nur Luxemburg nicht. Viele (wie ich) hatten den Umweg über Esch gewählt, um diesen Abend zu erleben. "We play to the United Nations."

Setlist Kings Of Convenience, Rockhal, Esch-Sur-Alzette:

A-Seite:
01: Winning a battle, losing the war
02: Toxic girl
03: Singing softly to me
04: I don't know what I can save you from
05: Failure
06: The weight of my words


[Pause]

B-Seite:
07: The girl from back then
08: Leaning against the wall
09: Little kids
10: Summer on the Westhill
11: The passenger
12: Parallel lines


13: Days I had with you (Z)
14: Cayman Islands (Z)

Links:

- aus unserem Archiv:
- Kings Of Convenience, Barcelona, 02.06.12
- Kings Of Convenience, Dortmund, 09.10.09

Foto: Konserve (es herrschte strenges Fotoverbot. Grob sehen die beiden Musiker aber noch genauso aus).



Les concerts de la semaine à Paris du 27 avril jusqu'au 3 mai 2015

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Les concerts de la semaine à Paris du 27 avril jusqu'au 3 mai 2015






Plein de bons concerts cette semaine à Paris avec des noms connus comme Thurston Moore, Other Lives, The Dodos ou Fool's Gold, mais aussi des perles rares comme Ryley Walker, Eric Chenaux ou Midget (Photo par Hervé Dulongcourty ©) ça promet de devenir très beau !

27.04.2015: Ryley Walker et Thomas Méry, Espace B 
27.04.2015: Wooden Arms et Pomme, Les Trois Baudets
27.04.2015: SBTRKT, Olympia
27.04.2015: Of Montreal, Café de la Danse, complet
28.04.2015: Tahiti 80 et Shorebilly, Café de la Danse
28.04.2015: Lux Montes, Le Pop In 
28.04.2015 : Fools Gold et Cristobal And The Sea, La Maroquinerie 
28.04.2015: Sailor, les Cariatides
28.04.2015: Vanille, Le Truskel
28.04.2015: Ora Cogan, Blue Note
28.04.2015: Midget ! et Chevalrex et Rémi Parson, Les Trois Baudets
28.04.2015: A Toys Orchestra et Satellites, Espace B
28.04.2015: Michelle Blades et Dead Sea, Monseigneur 
29.04.2015: Other Lives, BC Camplight, Kris Dane, La Flèche d'or
29.04.2015: The Dodos et Maud Nadal, Le New Morning
29.04.2015: Parlor Snakes et Lena Deluxe, Divan Du Monde 
29.04.2015: Braids, Le Pop Up Du Label 
29.04.2015: Nat Jenkins, International
29.04.2015: Bristol avec Jay Jay Johanson et Liset Alea, Café de la Danse
29.04.2015: Chinese Robots, Le Truskel
29.04.2015: Gnucci, Social Club
29.04.2015: Manuel Bienvenu et Wilfried, Espace B
29.04.2015: Michael Wookey et Le Flegmatic et Clio, Les Trois Baudets
30.04.2015: Tim Vantol et Narco Terror, Le Petit Bain, annulé
30.04.2015: Fiodor Dream Dog, Point Ephémère
30.04.2015: Million Kopek, Le Pop Up Du Label
30.04.2015: Dead Boy Nite et The Memories et Cannery Terror et Myrha, Espace B
30.04.2015: Showcase Skalli, La Fabrique Balades Sonores, 19h30
30.04.2015: Thurston Moore, Café de la Danse, complet
30.04.2015: Eric Chêneaux, Péniche Antipode 
30.04.2015: Beat Mark et autres, Olympic Café
30.04.2015: Soirée Gonzai avec Steeple Remove et San Carol, Olympic Café



Mai

01.04.2015: Circé Delandes et Eric Salé, Le Buzz
01.04.2015: Showcase avec El Botcho, La Gbarique Balades Sonores
02.05.2015: Cliché. Le Pop Up Du Label
02.05.2015: Dignan Porche, Espace B
02.05.2015: Joseph Fisher et House Of Wolves et Manolo Redonder, Olympic Café
02.05.2015: T V. Balthazar, J.Lytle (Grandaddy) et K Stringfellow (The Posies) jouent Figure 8 d'Ellioot Smit at Studio 105 de la Maison de la Radio)
03.2015: Jeanne Cherhal, Arthur H, Sly Johnson, Hollysiz, Cassius, Place de la Republique, 16h30

03.04.2015: Showcase Orso Jersenka, La Fabrique des Balades Sonores, 17h30 

Gudruns Konzertempfehlungen im Mai

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Im Mai liegt diese Jahr Pfingsten und damit gleich zwei der mittelgroßen und für mich sehr attraktiven Festivals. Über die rede ich hier aber nicht, sodern über das kleine und feine Programm für "dazwischen". Da gibt es nämlich wieder allerhand schöne Musik, die unterwegs sein wird.

(c) Dirk aus Mönchengladbach

Svavar Knútur

Svavar Knutur, Leipzig, 09.10.13 

29.04. Stuttgart- Café Galao (16:00)
30.04. Saarbrücken Manufaktur der schönen Dinge
01.05. Cottbus Grenzenlos Café
02.05. Berlin Zimmer 16
03.05. Bayreuth Glashaus
04.05. München Trachtenvogl
05.05. Gunzenhausen Camann bar
06.05. St. Galen House concert
07.05. Wien Clash
08.05. Wetzlar Phonobar
09.05. Hof Galeriehaus
10.05. Venne Venner Folksfrühling
11.05. Poznan T.B.A. (probably Meskalina)
12.05. Kiel Prinz Willy
13.05. Chemnitz Weltecho
14.05. Leipzig Horns Erben
15.05. A friend’s wedding
16.05. Ofterdingen House concert
17.05. Halle T.B.A.
18.05. Hannover TAK theater


Morgan Finlay

Morgan Finley, Adorf, 01.11.14

29.04 Suite 212, Stuttgart
30.04 Villingen Folk Club, Villingen
02.05 Gestalterei, Bern
04.05 Health Institute, Zürich
05.05 Living room concert, Bülach
07.05 Loge, Luzern
08.05 Private concert, Bergdietikon
09.05 Living room concert, Zürich
11.05 Balcony TV, Walchsee
12.05 Private concert, Schwoich
13.05 Gasthof Neuwirt, Wattens
14.05 Lössiade, Absdorf 
15.05 Mike’s Werkstatt, Wien
16.05 Private concert, Wien




Mono

Mono, Karlsruhe, 15.12.14

29.04. Zürich  Exil
30.04. Fribourg Fri-son
11.05. Bielefeld  Forum
12.05. Schorndorf Club Manufaktur


The Dodos

The Dodos, Paris, 07.09.09

29.04. Paris  New Morning
30.04. Hannover Cafe Glocksee
01.05. Prag Rock Cafe
03.05. Berlin Privatclub
04.05. Hamburg Molotow
05.05. Groningen Bevrijdingsfestival


Me and my drummer

Me And My Drummer, Karlsruhe, 31.01.13

30.04. Görlitz, Kühlhaus - Hexenfeuer Open Air
01.05. Dresden, Societaetstheater
04.05. München, Milla
05.05. Stuttgart, Merlin
08.05. Mainz, Schon Schön
09.05. Bernau, Siebenklang Musikfestspiele




Missin Cat
MissinCat, Karlsruhe, 07.12.12

06.05. Berlin, Privatclub
07.05. Münster, Hot Jazz Club
08.05. Köln, Wohngemeinschaft
09.05. Hamburg, Prinzenbar
10.05. Erfurt, Museumskeller
11.05. Dresden, Jazztonne
14.05. Augsburg, Kantine
15.05. Magdeburg, Moritzhof
16.05. Leipzig, Horns Erben


She makes war

She Makes War, Karlsruhe, 23.10.14 

07.05. Halle Peißnitzhaus
09.05. Karlsruhe Kohi
10.05. Offenbach Hafen 2
12.05. Kassel Schlachthof
14.05. Oldenburg Polyester Festival
16.05. Berlin Madame Claude




Trio Coucou
Trio Coucou, Karlsruhe, 05.10.14

08.05. Dresden  Blue Note
09.05. Pohrsdorf  Saxstall
10.05. Leipzig  Camille


Rocky Votolato
08.05. Marburg, Kulturladen KFZ Marburg
09.05. Hamburg, Knust Hamburg
10.05. Kiel, Die Pumpe
11.05. Amsterdam, Sugar Factory Amsterdam
13.05. Münster, Gleis 22
14.05. Saarbrücken, Kleiner Klub
15.05. Stuttgart, Universum Stuttgart
16.05. Zürich, EXIL
17.05. Karlsruhe, jubez
19.05. Wiesbaden, Schlachthof Wiesbaden
20.05. Köln, Gebäude 9
21.05. Hannover, Kulturzentrum Faust
22.05. Bremen, Kulturzentrum Lagerhaus
23.05. Beverungen, Orange Blossom Special
24.05. Berlin, Postbahnhof am Ostbahnhof
27.05. München, Feierwerk
28.05. Nürnberg, Nürnberg Hirsch
29.05. Pfarrkirchen, Club Bogaloo
30.05. Weinheim, Café Central
31.05. Dortmund, FZW
02.06. Freiburg, White Rabbit Club
04.06. Leipzig, WERK2-Kulturfabrik
05.06. Dresden, Beatpol w/ Arcane Roots
06.06. Wien, B72
07.06. Innsbruck, Die Bäckerei
11.06. Bern, Mahogany Hall Bern


Wooden peak
09.05. München  fünf iar.e festival
27.05. Weimar  backup festival
14.06. Jena  flutlicht festival
02.07. Rostock  klostergarten
04.07. Rudolstadt   tff festival
22.08. Joachimsthal  reclaim festival


Martin Kohlstedt
09.05. Berlin xjazz festival
14.05. Jena kassablanca
16.05. Porta westfalica bergwerk kleinenbremen
20.05. Solingen waldmeister
22.05. Chemnitz weltecho
27.05. Landau grauflächenkultivierung
28.05. Hannover fährhaus
29.05. Magdeburg moritzhof
30.05. Halle charles bronson
31.05. Rostock peter weiss haus


Apples In Space

Apples In Space, Köln, 03.03.15

09.05. Beelitz - Refugium
02.06. Düsseldorf - Cube
03.06. Wuppertal - Hutmacher/ Utopiastadt
06.06. Augsburg - Modular Festival
07.06. Passau - Kaffeewerk


Alin Coen Band

Alin Coen Band, Mannheim, 10.08.14

09.05. Hannover, Pavillon
10.05. Lübeck, Rider´s Café
12.05. Dortmund, Domicil
13.05. Krefeld, Kulturfabrik
14.05. Frankfurt, Women of the World Festival
15.05. Augsburg, Kantine
16.05. Tübingen, Sudhaus
17.05. Saarbrücken, Garage
26.06. Leipzig, Parkbühne Geyserhaus
  


Diane Cluck
Diane Cluck, Karlsruhe, 02.05.14

10.05. Freiburg White Rabbit Club
11.05. Rosenheim Kleine Werkraumgalerie (Heilig-Geist-Str. 4)
12.05. Linz Dokap ÜH Café
13.05. Wien House show
14.05. Prag Potrvá
15.05. Berlin Ausland
16.05. Nürnberg LUX Junge Kirche Nürnberg
17.05. Ulm Jazzkeller Sauschdall
18.05. Fulda Hoermahl Kost & Konzert at Underground
19.05. Düsseldorf Kassette
20.05. Brüssel Huis 23
22.05. Nijmegen Extrapool
23.05. Amsterdam Pest House
24.05. Utrecht KNG 56
25.05. Brüssel tba


Vierkanttretlager
13.05. Zürich, Bar Rossi
14.05. Wien, Rhiz
16.05. München, Milla
17.05. Heidelberg, Halle 01
18.05. Frankfurt, Nachtleben
19.05. Köln, Luxor
20.05. Hamburg, Molotow
21.05. Berlin, Bang Bang Club
05.06. Husum, Speicher





Einar Stray Orchestra
Einar Stray, Berlin, 01.01.14

14.05. Waldsee, Freiburg
16.05. Bedroomdisco, Darmstadt
17.05. Bedroomdisco, Nürnberg
18.05. FZW, Dortmund
19.05. Lagerhaus, Bremen
20.05. Schon Schön, Mainz
21.05. Rosenkeller, Jena
23.05. MAU, Rostock
24.05. About Songs Festival, Hamburg


Maren Montauk - Oak

Maren Montauk, Karlsruhe, 28.03.15 

15.05. Cottbus  Scandale
21.05. Bayreuth  Glashaus
23.05. Oberhausen  Falstaff
06.06. Leipzig  Horns Erben


Musée Mécanique

16.05. Darmstadt – Bedroomdisco
17.05. Karlsruhe – Jubez
18.05. Dresden – Beatpol
21.05. BEL – Hasselt – Muziekodroom
22.05. Beverungen – Orange Blossom Special
23.05. Mannheim – Maifeld Derby
24.05. Hamburg – About Songs
25.05. Jena – Glashaus
26.05. Leipzig – Goldhorn
27.05. Nürnberg – MUZ
28.05. Hannover – Feinkostlampe
29.05. Köln – Die Wohngemeinschaft
30.05. Nijmegen – Merleyn
31.05. Leuwarden – Fries Straatfestival
01.06. Zürich- Bogen F
02.06. Freiburg – White Rabbit
03.06. St.Gallen – Folk Café
04.06. Le Port Franc



Ida Wenoe und John Elliott
Boho Dancer, Karlsruhe, 08.03.14

18.05. Hamburg Ponybar
19.05. Göttingen  LivingroomShow
20.05. Münster Teilchen und Beschleuniger
21.05. Aachen  Raststätte
22.05. Köln Weltempfänger
23.05. Hannover  Lindwurm
25.05. Düsseldorf  BRAUSE
26.05. Haldern Pop Bar


Christine Owman
19.05. Rostock M.A.U. Club Rostock
20.05. Schwäbisch Hall Anlagencafé
21.05. Bern ISC
22.05. Martigny Le Caves Du Manoir
23.05. Yveron L'Amalgane
24.05. Karlsruhe Kellerhalle
25.05. Freiburg Cafe Atlantik
27.05. Chemnitz aaltra
28.05. Stuttgart Laboratorium
29.05. Dresden Blue Note Dresden
30.05. Ahlen Bürgerzentrum Schuhfabrik


She Owl

21.05. Brüssel – La Porte Noire
22.05. Utrecht - private show
23.05. Antwerp - Den Hopsack
24.05. Offenbach - Hafen 2
25.05  Karlsruhe - Wohnzimmerkonzert
26.05. Chemnitz - KaffeeSatz
27.05. Halle - Theater Mandroschke
28.05. Göttingen - Vinyl-Reservat
29.05. Dortmund - Nordakustik
30.05. Ahlen - Marktplatz with Christine Owman!
31.05. Köln - Kulturcafe Lichtung
02.06. Würzburg - Wunschlos Glücklich
03.06. Herrenberg - Jugendhaus Herrenberg
04.06. Thun  - AkuT



Jonas Alaska
21.05. Baden, Cava Bar
22.05. Thun, Mokka
23.05. St Gallen, Oya
24.05. Stuttgart, Galao
26.05. München, Milla
27.05. Darmstadt, Schlosskeller
28.05. Düsseldorf, Kassette
29.05. Hamburg, Molotow
30.05. Immergut Festival
 


Bernard Eder
Bernard Eder, Karlsruhe, 08.04.15


22.05. Arge Kultur  Salzburg
23.05. Fluc Wien  Tron Records Labelnight
28.05. Die Bäckerei  Innsbruck


Woodpigeon und Withered Hand


23.05. Espace B | Paris
24.05. Theatron pfingstfestivaL | München (WP)
25.05. Theater heppel & ettlich | München (WH)
26.05. Horst klub | Kreuzlingen
27.05. Parterre | Basel
28.05. Usg6 | Nürmberg
29.05. Wakker | Wiesbaden
30.05. Steinbruch | Duisburg
31.05. Insterburg | Karlsruhe
01.06. Die Bäckerei | Innsbruck
04.06. Fluc | Wien
05.06. Die Scherbe | Graz
06.06. Grüner Salon | Berlin
08.06. Grießhaber Geigenbau | Köln
11.06. Wohnzimmer | Hildesheim
12.06. Hutmacher | Wuppertal (WP) 



Binoculers
Binoculers, Karlsruhe, 07.11.12 

28.05.   Dortmund – sissikingkong
29.05.   Düsseldorf – Butze
30.05.   Köln – Kulturcafé Lichtung
31.05.   Freudenberg – private show
03.06.   Offenbach – Parkside Studios
04.06.   Wiesbaden – Wakker
05.06.   Ulm – Stiege
19.06.   Hamburg – Astrastube

Tocotronic, Köln, 27.04.15

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Konzert: Tocotronic
Ort: Stadtgarten, Köln
Datum: 27.04.2015
Dauer: etwa 95 min
Zuschauer: ausverkauft



Als Dirk von Lowtzow die letzte Zeile des besten Stücks der am Freitag erscheinenden neuen Tocotronic-Platte sang -"ich bin leicht zu haben" - antwortete jemand im Publikum "juchuuu!" Es war der schönste Moment des kleinen und schon dadurch besonderen Clubkonzerts der Band. Aber es war nicht der einzige Juchuuu-Augenblick. 

Tocotronic hatten sich für die kleine Tour zur Veröffentlichung des roten Albums in Köln den Stadtgarten ausgesucht. Zuletzt hatte ich die Hamburger Band im E-Werk gesehen und war nur halb angetan nach Hause gefahren. Wenigstens sagt mir das meine Erinnerung jetzt. Irgendwann habe ich einmal bemerkt, daß mir jedes zweite meiner Tocotronic-Konzerte Spaß gemacht hat, ich wollte also nicht schon vorher wissen, wie das Konzert im Stadtgarten sein würde und habe nicht nachgeguckt. Sicher weiß ich aber, daß das gestrige mein mit Abstand bestes von Tocotronic war, nicht nur, weil ein guter Teil des Sets aus alten Perlen bestand, sondern vor allem auch, weil das neue Album eine ganze Reihe künftiger Lieblinge ins Spiel bringt.

Um zwanzig nach acht begannen die vier Musiker ohne Vorgruppe. Nach zu theatralischer Einzugsmusik spielten sie die ersten beiden Lieder des roten Albums, Prolog, das bereits vor einigen Wochen als Single erschienen ist, und Ich öffne mich. Beim zweiten hatte ich fiese Assoziationen, die ich schnell verdrängen werde (bin schon dran, daher hier kein Wort dazu), Prolog überzeugte live sehr!

Mit Du bist ganz schön bedient von vor 20 Jahren beendeten Tocotronic schnell alle Gedanken, es könne ein reines Rotalbum-Promo-Konzert mit ein, zwei Hitzugaben sein. Es war ein im besten Sinne normaler Auftritt, nur eben in einem viel kleineren Rahmen als üblich. Und je länger es dauerte, umso ausgelassener wurde es. Ob die steigende Hitze die Leute in der Mitte zum Tanzen brachte oder das Tanzen die Saaltemperatur erhöhte? Ich weiß es nicht. Aber es wurde wärmer und bewegter, je näher sich Tocotronic dem Konzertende um fünf vor zehn näherten. 

Die anderen neuen Stücke - es waren insgesamt sechs im Programm - gefielen mir gut. Die nächste Single Die Erwachsenen mit singender Geige (leider nur von einer Gitarre nachgemacht. Oder vom Band) und vor allem Jungfernfahrt waren die besten neuen Lieder. Vor Rebel Boy erklärte Dirk von Lowtzow, die Welt habe das Album "das schwulste der Welt" genannt. Da sei wohl etwas dran. 

Die letzten 30, 40 Minuten - ab Mach es nicht selbst - waren phänomenal toll. Und zwischen all die Freiburgs und Mein Ruins passte eben auch Jungfernfahrt rein, als gehöre es schon ewig auf den Platz vor den Zugaben. 

Ein herrlicher Fast-Abschluß waren die My Bloody Valentine Momente bei Explosion, bevor Kapitulation pünktlich kurz vor zehn abschloß.

Hätte ich nicht gedacht, daß mich Tocotronic noch einmal so begeistern könnten. Aber das haben sie nachhaltig. Und das Album wird es wohl auch. Um den Typen im Publikum zu zitieren: "juchu!"

Setlist Tocotronic, Stadtgarten, Köln:

01: Prolog
02: Ich öffne mich
03: Du bist ganz schön bedient
04: Ich will für dich nüchtern bleiben
05: Hi Freaks
06: Die Erwachsenen
07: Aber hier leben, nein danke
08: Samstag ist Selbstmord
09: Die Grenzen des guten Geschmacks 2
10: Rebel Boy
11: Zucker
12: Mach es nicht selbst
13: This boy is Tocotronic
14: Jungfernfahrt
15: Freiburg

16: Mein Ruin (Z)
17: Let there be rock (Z)
18: Explosion (Z)

19: Kapitulation (Z)

rotes Album

Links:

- aus unserem Archiv:
- Tocotronic, Großpösna, 18.08.13
- Tocotronic, Erlangen, 11.04.13
- Tocotronic, Stuttgart, 12.03.13
- Tocotronic, Wien, 29.03.10
- Tocotronic, Köln, 04.03.10
- Tocotronic, Köln, 07.06.08
- Tocotronic, Hohenfelden, 17.08.07

Tourdaten Tocotronic:

28.04. München - Strom
01.05. Berlin - SO36 

01.08. Karlsruhe - Tollhaus08.10. Leipzig – Haus Auensee 
09.10. Hannover – Capitol 
10.10. Erfurt – Stadtgarten 
11.10. Mannheim – Alte Feuerwache 
14.10. Saarbrücken – Garage 
15.10. Dortmund – FZW 
16.10. Bielefeld – Ringlokschuppen 
17.10. Hamburg – Sporthalle 
21.10. Bremen – Schlachthof 
22.10. Rostock – Mau Club 
23.10. Berlin – Columbiahalle 
06.11. Dresden – Alter Schlachthof 
09.11. Erlangen – E-Werk 
11.11. Köln – E-Werk 
12.11. Wiesbaden – Schlachthof 
13.11. Stuttgart – LKA Longhorn 
14.11. München – Zenithsfasfa


Arborea, Karlsruhe, 27.04.15

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Wohnzimmerkonzert #69 in der Waldstadt
     mit Arborea & Laboule
Datum: 27. April 2015
Dauer: 35 min + 65 min
Zuschauer: 15


Manche Sachen brauchen einfach Zeit. Im dritten Anlauf hatte es geklappt, Arborea in unser Wohnzimmer einzuladen. Wieder einmal ein Netzwerk-Erfolg: gute Erfahrungen, die sie mit Oliver in Paris gemacht hatten und Eikes Strippenziehen hatten dabei entscheidend geholfen. Erst am Abend selbst wurde mir aber klar, dass das eine Premiere war. Das erste Konzert von Buck und Shanti Curran in Deutschland! Und das in meiner guten Stube...


Damit das Auto voller ist und die Reise lustiger hatten sie Paolo Novellino aka Labouleals weiteren Musiker "im Gepäck", der für uns den Konzertabend eröffnete. Er ist ein wahrer Meister auf der Gitarre und ließ so manchen im Raum mit offenem Mund zurück. Besonders in Erinnerung blieben mir und  . Und als er im letzten Stück auch sang, tat es mir leid darum, dass er sich das nur ab und zu selbst erlaubt. Denn das klang wirklich toll. Es passte auch gut, wie im Garten hinter ihm die Maikäfer in unserer Eiche zum Schmaus eintrudelten.

 
Ohne Pause die gespannte Aufmerksamkeit für sich nutzend eröffneten Arborea mit Careless Love. In diesem Lied machten wir die Bekanntschaft mit der so typisch sehnsuchtsvoll klingenden E-Gitarre von Buck und einer von Shanti am Vortag in der Schweiz geborgten Ukulele. Während des Programms war das Publikum diesmal besonders aufgeweckt. Zu When I was on Horseback, das ein umgeschriebenes irisches Traditional ist, gab es ein längeres Gespräch über den Napoleoneffekt und seltsame Allüren von machtbesessenen Soldaten. Das Lied selbst klang für mich dann so, als ob ein Geist mit einem Fuß im jenseits und einem im Diesseits keltisches Liedgut pflegt. 


Auch der Song Forewarned war sehr ätherisch und ein bisschen gruselig. In A Little Time imitierte Buck auf seiner E-Gitarre recht erfolgreich ein Glockenspiel. Ähnliche Effekte machten auch Cherry Tree Carol besonders interessant. Bad moon rising (der Klassiker von Creedence Clearwater Revival) gab es - ins Programm passend - als Gruselnummer. Nun könnte man vielleicht denken, dass der Abend sehr ernst und melancholisch verlief, aber das stimmt überhaupt nicht. Besonderen Spaß hatten wir damit, immer wieder neue Witze über Stairway to Heaven zu machen und mit der Katzenpuppe Jizz und ihrer Begleiterin, die sich in der Schweiz als Jizz' Groupie angeschlossen hatte. 


Als das letzte Lied gesungen war, gab es langen und enthusiastischen Applaus, aber es musste erst ein ausländischer Gast den Musikern erklären, dass unser Klatschen um eine Zugabe bittet: They do not know about the German "Zugabe"! Buck entschied ganz fix, dass dies Pale Horse Phantasm sein würde - anscheinend hatte es ihn gewurmt, dass Shanti es nicht in der geplanten Setlist haben wollte... Eine besondere Freude für mich, dass ausgerechnet dieser Song nachgeliefert wurde, denn den hatte ich im Vorfeld schon besonders oft und gern gehört. Ein wunderbarer Abschluss eines besonderen Abends.



Tourdaten in Deutschland:
27.04. House Show - Karlsruhe
28.04. Räuber & Rebellen - Recklinghausen
29.04. Evinger Schloss - Dortmund
30.04. Hasenschaukel - Hamburg 
01.05. Music Star - Norderstedt

Aus unserem Archiv:
Arborea, Paris, 16.02.10
Arborea, Paris, 20.01.10 


Berichte +Vorschau Wohnzimmerkonzerte  in der Waldstadt
 

Plumes, Darmstadt, 16.04.15

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Konzert:  Plumes Ensemble
Ort: Oetinger Villa in Darmstadt
Datum: 16. April 2015
Dauer: 65 min
Zuschauer: knapp 20


Was ist nur mit diesem Konzertjahr 2015 los? Ein wirklich erstklassiger Jahrgang für mich bisher - und dann flatterte auch noch die Einladung für ein Plumes-Konzert ins Haus mit einem Großteil des Ensembles! Von den acht Konzerten in Deutschland befanden sich zum Glück auch einige in Reiseentfernung, nur nicht alle an für mich günstigen Tagen. Aber für die Fahrt nach Darmstadt in die berühmt berüchtigte Oetinger Villa war schließlich alles vorbereitet und es fand sich sogar eine sehr nette Darmstädter Begleitung.


Freilich musste ich am Konzerttag noch ein bisschen bibbern, ob alles klappen würde, denn obwohl es inzwischen eine 23-Uhr-Zugverbindung zwischen Darmstadt und Karlsruhe gibt, die sogar Anbindung an den Nachtbus in Karlsruhe hat, ist ein 21 Uhr-Beginn in einem studentisch verwalteten Haus kein Garant dafür, dass 60 min Konzert vor 23 Uhr zu Ende sind... Ich wollte mir aber nicht zu viele Sorgen machen, zumal es keine Option war, deswegen nicht zu fahren. Als Versicherung hatte ich meinen Schlafsack dabei und die Zusage für eine Couch, falls das Konzert sich ungefähr so verzögern würde wie vor zwei Jahren in Mainz.


Aber als ich ankam war alles gut. Die Mitglieder der Band waren bestens aufgelegt und freuten sich, wieder in Darmstadt zu Gast sein zu können. Wir erzählten uns das Neueste und ich konnte die für mich neuen Ensemblemitglieder kennenlernen. Außerdem sagte ich Bescheid: nichts dabei denken, aber kurz nach 23 Uhr flitze ich zum Bus! Während des Soundchecks fand sich die Gelegenheit mit Alex von der Gute Stube Neuigkeiten auszutauschen (z.B. gibt es am ersten Septemberwochenende wieder das tolle Forstfestival!)


Leider füllte sich der Raum in der Zwischenzeit nur wenig. Aber ich freute mich sehr, als um 22 Uhr

Veronica Charnley: Gesang, E-Gitarre
Louise Campbell: Klarinette und Bassklarinette
Pemi Pauli: Viola
 
Karl Jannuska: Schlagzeug
Geof Holbrook: Keyboard, E-Gitarre, Gesang


die Bühne für sich reklamierten. Im Vergleich zum Ensemble in Kanada fehlten nur noch Éveline Grégoire-Rousseau an der Harfe und Jean-Christophe Lizotte mit seinem Cello.


Das selbst verwaltete Haus war anscheinend so dominierend, dass sogar die Mikrofone anarchistische Anwandlungen hatten und im ersten Lied einfach ohne Grund aus dem Ständer fielen. Oder indem das Piano als Harfe zu überzeugen wusste... Jedenfalls wirkte der Ort so, dass sich die Musiker auf der Bühne ganz und gar zu Hause fühlten und spielfreudig allen anwesenden einen unvergesslichen Abend schenkten. Bei Phonebooth war ich schon mitten drin und sehr froh, mich auf den Weg gemacht zu haben (und es erschien auch in dem Umfeld des Abends sehr glaubwürdig, dass Veronica sich in einer Telefonzelle einsingen könnte, bevor sie auftritt).


Für Sweet Georgia Blue wurde dann die Kraft des großen Ensembles im Vergleich zur Trio-Besetzung, in der ich sie zuerst gesehen hatte, voll ausgespielt und ihr Vorzug bewiesen. Es gab ein langes und mich sehr begeisterndes Instrumentalintro bevor das vertraute Lied begann. Und auch der Kistenexorzismus (one box at a time) hatte einen ganz anderen Swing bei Away from home. Oder der Rhythmus bei Stray dog! Er war so mitreißend, dass Veronica am Ende selbst darüber lachen  musste.



Während es für Seaweed eine Spur weniger feurig, dafür aber einladend schunkelnd weiter im Programm ging ehe die Disconummer Fire hazard das Finale abfeierte. Bevor ich zum Bus rennen musste, konnte ich noch die einleitenden Pizzicato Viola Akkorde von Messy love hören und mich darüber freuen, dass es doch nun mit dem Konzert und meiner Heimfahrt ein Happy End genommen hatte. Im Herzen trug ich die Erinnerung an einen Abend nach Hause, der ein wahres Kleinod war und in seinen Facetten auch im nächsten Jahr weiter für mich leuchten wird. Plumes sind einfach eine ganz eigene Klasse von Musik und so ganz nach meinem Geschmack!


Setlist:
01: Look me in the eye
02: Phonebooth
03: Secret Love (Flotilla)
04: Early bird
05: Tension & release
06: Sweet Georgia Blue
07: Swimming with astronauts
08: Spawning Ground
09: Away from home
10: Hold up
11: Stray dog
12: Seaweed
13: Fire Hazard

14: Messy love (Z)

Foto von Plumes

Tourdaten:
08.04. Berlin  Schokoladen
09.04. Hamburg  FS 115
10.04. Erfurt  Franz Mehlhose
11.04. Aachen  Raststätte
15.04. Köln  Kulturcafé Lichtung
16.04. Darmstadt  Oetinger Villa
17.04. Offenbach  Parkside Studios
19.04. Ravensburg  Figurentheater


Aus unserem Archiv:
Plumes, Karlsruhe, 23.03.14
Plumes, Karlsruhe, 22.03.14
Plumes, Mainz, 26.04.13 


Konzerte in München - Mai 2015

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die livepräsenz von bands bzw. künstlern hat an bedeutung gewonnen. dem wollen wir gern rechnung tragen, indem wir immer mal wieder etwas deutlicher hinweise auf entsprechende veranstaltungen geben. das können tourdaten einzelner künstler sein, aber auch wie heute übersichten nur für eine stadt. dass uns münchen dabei am herzen liegt, dürfte auf der hand liegen. gleichsam bemühen wir uns nicht um einen kompletten überblick, sondern picken uns die perlen heraus. wenn Ihr etwas ergänzt haben wollt, gebt bescheid oder nutzt die kommentarfunktion. (und bitte, verlasst Euch nicht auf die angaben hier, sondern lasst sie Euch vom veranstalter vorab bestätigen, danke!)



Wir danken Eike, der diese Liste mit Liebe zusammengestellt und hier veröffentlicht hat (dort gibt es auch viel zu hören).

01.01.05. maceo parker, muffathalle
01.05. subnotes / kein signal u.a., sunny red
01.05. musk!pulpo, import export
01.05. ben bloodygrave, südstadt 
01.05. daktarimba, unterfahrt
02.05. nils frahm, muffathalle
02.05. charlie winston, strom
02.05. mike field, unterfahrt
02.05. the mighty mocambos, import export
02.05. banda senderos, kranhalle
03.05. terakraft, milla
04.05. me and my drummer, milla
04.05. acid king u.a., kranhalle
04.05. svavar knutur, trachtenvogl
05.05. benne, milla
05.05. toni kitanovski trio, unterfahrt
05.05. the dwarves, strom
05.05. torche, ampere
06.05. screaming females u.a., kafe kult
06.05. leonie singt, glockenbachwerkstatt
06.05. bireli lagrene quartet, unterfahrt
06.05. sophie hunger, freiheiz 
07.05. the hirsch effekt / waves, backstage club
07.05. millencolin, backstage werk
07.05. eugen ripper, substanz
07.05. joe benjamin and mighty handful, unterfahrt
07.05. the lurkers u.a., glockenbachwerkstatt
08.05. raggabund u.a., marienplatz
08.05. odesza, strom
08.05. d'aqui dub, import export
08.05. iar.e-festival, pathos theater
08.05. david helbock trio, unterfahrt
09.05. friska viljor, strom
09.05. small houses, hauskonzerte.com
10.05. bombay acoustic people, einstein kultur
11.05. the atomic bitchwax u.a., kranhalle
11.05. benny steinbach, heppel & ettlich
11.05. no omega / vices, sunny red
11.05. gov't mule, theaterfabrik
11.05. annenmaykantereit, milla
12.05. bernd rinser, südstadt
12.05. robben ford, technikum
13.05. black dog cubik, unter deck
13.05. the charles / jadeapes u.a., hansa 39 
13.05. ambrose akinmusire quartet, unterfahrt
14.05. des ark, kafe kult
14.05. parka, glockenbachwerkstatt
14.05. the real mckenzies, strom
14.05. the moonband, milla
15.05. blek le roc, strom
15.05. intiche, import export
15.05. the zips u.a., glockenbachwerkstatt
15.05. comeback kid / bane u.a., hansa 39
15.05. the moonband, milla
15.05. boo seeka u.a., apples and pears
15.05. omer klein trio, unterfahrt
15.05. captain planet, kafe marat
16.05. jaliba kuyateh, kafe kult
16.05. vierkanttretlager, milla
16.05. jonathan jeremiah, strom
16.05. riders connection, cord
17.05. dulac u.a., kafe kult
17.05. the toasters, backstage club
17.05. giant sand, hansa 39
17.05. sylosis and wovenwar, strom
18.05. gogo penguin, ampere
18.05. howling, strom
18.05. hudson taylor, orangehouse
19.05. chuck prophet, milla
19.05. see trough dresses u.a., glockenbachwerkstatt
19.05. bill laurance project, unterfahrt
19.05. public service broadcasting, strom
19.05. ac/dc, olympiahalle
19.05. astronautalis u.a., orangehouse
20.05. viet cong u.a., milla
20.05. allah-las, strom
20.05. architekt, kranhalle
20.05. talib kweli, theaterfabrik
21.05. mike and the mechanics, muffathalle
21.05. iyeoka, ampere
21.05. einstürzende musikantenstadt u.a., import export
21.05. lapko, orangehouse
21.05. h. grönemeyer, olympiahalle
22.05. 20 jahre compost, muffatwerk
22.05. emil mangelsdorff quartett, unterfahrt
22.05. murder by death, orangehouse
22.05. freddy klein / weiky u.a., sunny red
23.05. asiwyfa, ampere
23.05. callmecamillo and mola, cord
24.05. mine, strom
24.05. tyler, the creator, theaterfabrik
24.05. theatron pfingstfestival
24.05. c.w. stoneking, milla
25.05. withered hand, heppel und ettlich
26.05. kurt u.a., kafe kult
26.05. arkells, strom
26.05. jonas alaska, milla
26.05. dragster u.a., glockenbachwerkstatt
26.05. jacco gardner, kranhalle
27.05. rhodes, ampere
27.05. foxygen, strom
27.05. jordan klassen, milla
27.05. rocky votolato u.a., hansa 39
27.05. sean bonette, sunny red
28.05. mew, strom
28.05. the wood brothers, ampere
29.05. blumentopf, ampere
29.05. roosevelt, kong
29.05. tuna trio and the ghosts, import export
29.05. the slow show, strom
30.05. dr. ring ding u.a., sunny red
30.05. husky, strom
30.05. atomic kitten, backstage werk
30.05. mars needs women, import export
30.05. anthony strong, unterfahrt
31.05. gisbert zu knyphausen & kid kopphausen band, ampere
31.05. vijay iyer trio, muffathalle
31.05. steve gunn u.a., glockenbachwerkstatt
31.05. the color morale u.a., kranhalle 


Die 21 schönsten Sängerinnen und Sänger der Stadt in Berlin am 14.5.15

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Das Berliner Stadmagazin Mit Vergnügen feiert am 14.5.15 seinen fünften Geburtstag nicht irgendwo und irgendwie, sondern in der ehrenwerten Berliner Volksbühne. Um diesen Geburtstag würdig zu begehen lässt man sich nicht lumpen und hat für die Geburtstagsgala 21 Künstlerinnen und Künstler eingeladen. Um die Spannung noch ein wenig zu erhöhen, wird im Vorfeld nicht verraten um wen es sich dabei handeln wird!

Nur folgende Informationen sind bislang offiziell bekannt gegeben worden:

Unsere Sänger und Sängerinnen haben goldene Schallplatten und Musikpreise gewonnen, verkaufen Hallen in dieser Stadt aus und manche touren sogar durch die ganze Welt. Einige sind schon Jahre dabei, andere haben gerade erst angefangen. Sie singen deutsch und englisch, manche allein mit Gitarre, manche mit Band und manche zum Beat. Und die sind alle sehr schön. Klar. Moderiert wird das Vergnügen von Nilz Bokelberg. Nach der attraktivsten Gala aller Zeiten feiern wir unter der Discokugel weiter. Ein schöner DJ wird schöne Musik spielen. Um angemessene Garderobe wird natürlich gebeten.

Es darf munter spekuliert werden, wer uns denn dort erwarten wird! 

Auch die folgenden Konzerte in der Volksbühne möchte ich Euch ans Herz legen:

Chantal Acda (17.5. im Roten Salon)
Max Prosa (24.5. im Großen Haus) und  
Sóley (25.5. im Großen Haus).


Aus unserem Archiv:
Chantal Acda, Nürnberg, 09.04.14 
Peter Broderick, Berlin, 05.12.12
Max Prosa, Karlsruhe, 22.11.13
Sóley, Karlsruhe, 09.08.12
 



Lisa Morgenstern, Berlin, 02.04.15

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Konzert: Lisa Morgenstern
Ort:  Grüner Salon (Volksbühne) in Berlin
Datum:  2. April 2015 (Gründonnerstag)
Dauer: 80 min
Zuschauer: knapp 60


All die wunderbaren Fotos sind von Markus (vielen Dank!)

I survive it all (aus Amphibian)

Genau an diesem stilvollen Ort hatte ich Lisa Morgenstern im September 2014 erlebt und mich von ihrer Performance überwältigen lassen. Als sich erneut die Möglichkeit bot, habe ich nicht arg lange überlegt. Obwohl es natürlich ein Risiko gab, dass es - zumindest in Teilen - Enttäuschung geben könnte, nachdem das erste Erlebnis so einzigartig grandios gewesen war. 


Was schwerer wog: Ich hatte einen Karlsruher Begleiter angestiftet. Ich war mir sicher genug gewesen, dass sich die Fahrt für ihn lohnen würde. Natürlich fuhr auch die stille Hoffnung mit, dass wir anschließend ein bewegendes Erlebnis teilen würden, von dem wir noch lange mit glänzenden Augen reden würden. Nun ist schon ein Monat vergangen seit wir wieder zurück im badischen sind und der Bericht musste immer wieder "auf morgen" warten, auf die ruhige Minute, die sich nicht finden wollte. Tatsächlich haben wir in der Zeit öfter und gern von unserer Reise gesprochen und von diesem facettenreichen Abend im Grünen Salon - wenn auch etwas anders, als ich bei der Planung vermutet hatte.


Aufgeboten wurde im grünen Salon am Gründonnerstag neben Lisa Morgenstern und dem herrlichen Flügel auch die beiden inzwischen schon erprobten Bühnengefährten Benni Cellini am Cello und Katharina Parczyk an der Geige und als zweite Stimme. So wie auch schon im September - da war es die Premiere der Trio-Besetzung gewesen. Auffällig anders war diesmal tatsächlich das Publikum (jünger und "gothischer") - vielleicht auch wegen der späteren Anfangszeit. Uns kam es gelegen, dass es erst 21 Uhr begann, weil wir damit mehr Zeit für unsere Anreise hatten, die wir gut gebrauchen konnten. Als es aber dann 21:15 Uhr wurde und es noch nicht losging, wurde es doch etwas unruhig im Zuschauersaal. (*)


Mit Under Water begann schließlich das Konzert und hatte mit den sich anschließenden Liedern Hairy moon und My Room die gleiche Eröffnung wie im September. Aber die Stimmung war seltsam unklar und wie ver-rückt. Lisa erschien mir wie nicht ganz anwesend - oder nur anwesend für den Flügel aber nicht für das Publikum. So gab es kein Fenster für Applaus bis nach My Room, wo Teile des Publikums die Stummheit nicht mehr aushielten.  Auch später hatte ich manchmal das Gefühl, es wurde in die noch gehaltene Spannung "hineingeklatscht", um ganz sicher "zu Wort" zu kommen. 


Was auch bedeutet: Das Publikum mochte das musikalische Programm und wollte auch die Künstlerin ein Stück mit tragen in einer Situation, die anscheinend irgendwie schwierig oder nicht so gut beherrschbar für sie war. In der ersten Ansage fragte sie das Publikum, ob alle deutsch sprächen. Und hätte wohl eine genügend große Gruppe an Ausnahmen zum Anlass genommen, englische Ansagen auszuprobieren, die für das erste Konzert in Belgien am Karsamstag notwendig werden würden.


Unser Aprilprogramm fand seine Fortsetzung in Kannibalische Gourmet und vermied damit und mit den sich anschließenden Stücken die totale dramatische Eskalation vor der Pause. Das war natürlich nur relativ zum Programm im September spürbar und fühlte sich für die anderen im Saal sicher als Zunahme der dramatischen Spannung an. Für mich war die Konstruktion der ersten Halbzeit damit jedoch schaumgebremst und in der Pause fragten wir uns schon ein bisschen besorgt, was wohl los sei. 


Gibt es doch noch Probleme mit der Hand - das war im Winter ein übles Thema gewesen? Wir rangen um das rechte Wort für unser Gefühl, aber waren uns dann einig: Der Abend war bisher ein bisschen wie das Cello von Benni Cellini: die Umrisse sind erkennbar und sind kunstvoll, aber es fehlte das "Fleisch", das uns im September so atemlos zurückgelassen hatte. 


Die Knaller und Balanceaktstücke kamen diesmal im zweiten Teil: Amphibian, Eskalation und schließlich auch - fast erlösend - Lieber Tod, das mich immer wieder neu bestürzt und erhebt und glücklich macht. Lisa war mit einem Gin Tonic auf die Bühne zurückgekehrt und begann mit einer dramatischen Improvisation am Flügel. Dann erbat sie sich sozusagen eine Billigung des Publikums für einen von ihr selten gewählten Ausweg aus verzwickten Übeln - Alkohol.


Ich hatte nicht den Eindruck, dass sich das wirklich entspannend auswirkte, aber die wahre Messlatte, ob es ein gutes Konzert war, ist wohl, ob es denen etwas gab, die die Musik von Lisa Morgenstern an diesem Abend zum ersten Mal live erlebten. Und da war mein Karlsruher Begleiter klar positiv - übrigens auch das restliche Publikum, die sich noch eine Zugabe erklatschten und auch danach noch mehr gewollt hätten aber wohl sahen, dass die Künstlerin nicht glücklich war und gern über die Ziellinie gehen wollte.

Unser Fahrt nach Berlin hatte sich wirklich gelohnt - aber das nächste Mal müssen wir uns doch mal in der Dreikönigskirche in Dresden treffen! 
 

Setlist:
01: Under Water
02: Hairy moon
03: My Room
04: Kannibalische Gourmet
05: Sonnet 1 (vs. Mondscheinsonate)
06: Celene
07: Bury me


- Pause -

08: Impro
09: Amphibian
10: Eskalation
11: Allegro con Fuoco
12: Sweet Dreams
13: Lieber Tod
14: Farewell

15: Metamorphoses Intro + Spiral Tongue (Z)


(*) Der Grund für den nach hinten verschobenen Beginn war ganz nachvollziehbar, dass die Aufführung auf der Hauptbühne nicht gestört werden sollte.

Aus unserem Archiv:
Lisa Morgenstern, Freiberg, 29.10.14
Lisa Morgenstern, Berlin, 14.09.14


Widerhall:
Interview
Liederlich Interview 


Les concerts de la semaine à Paris du 4 au 10 mai 2015

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Les concerts de la semaine à Paris du 4 au 10 mai 2015


Le temps sur Paris s'améliore, mais ce n'est pas encore la saison des festivals. Pour l'instant ça continue encore dans les salles de la capitale et il y a plein de belles choses à voir. Villagers, She Keeps Bees, Kings Of Convenience, Douglas Dare, Orion Rigel Dommise, Laura Marling et Les Screaming Females (énumération non exhaustive) côté international, Céline Tolosa, Lidwine, Sofia Bolt, Cléa Vincent, Lilimarche, Vanille et d'autres côté artistes locaux, vous avez l'embarras du choix !


04.05.2015: Villagers, Café de la Danse
04.05.2015: And So I Watch You Form Afar, La Flèche d'or
04.05.2015: Siinai, Espace B 
04.05.2015: Balthazar, Maison de la Radio, 20h30, gratuit
05.05.2015: Céline Tolosa, Les Trois Baudets
05.05.2015: She Keeps Bees et Scarlett O'Hanna et Daniel Norgren, Espace B
05.05.2015: K! et Lilimarche, La Scène du Canal Jemmapes
05.05.2015: Showcase Lenparrot, La Fabrique Balades Sonores 
06.05.2015: Douglas Dare, Eglise St Merry
06.05.2015: Kings Of Convenience, Alhambra, complet
06.05.2015: Lidwine, Sentier des Halles
06.05.2015: Horsebeach, Espace B
07.05.2015: Marc Desse et Requin Chagrin et Thomas Pradier, Olympic Café
07.05.2015: Lilimarche & Friends, Café de la Presse
07.05.2015: Sarah Jean Ziegler, La Flaq
07.05.2015: Clarys et Sofia Bolt, L'Alimentation Générale
07.05.2015: Piers Faccini et Jenny Lysander et Horsedreamer et Yelli Yelli, Café de la Danse
08.05.2015: Cléa Vincent et Zaza Fournier et Vincha, La Menuiserie, Pantin
08.05.2015: Orion Rigel Domisse et Julien Gasc, L'Alimentation Générale

09.05.2015: Screaming Females, Batofar 
09.05.2015: Sopop, Le Tigre Club 
09.05.2015: Traditional Monsters et d'autres, Le Buzz
09.05.2015: de 12h à 22h: Fête de L'Europe, concerts gratuits devant de parvis de l'Hotel de Ville avec Noiserv (12h), Say Yes Dog (13h), Bigott (18h15), Alb (19h25) et WhoMadeWho (20h35)
09.05.2015: Fête Souterraine: Colombey et Catherine Herhey et Comité Défaite, Olympic Café
10.05.2015: Laura Marling, Le Trabendo
10.05.2015: Luciole, Les Trois Baudets 
10.05.2015: Vanille, Le Pop In


Björn Kleinhenz, Köln, 07.05.15

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Konzert: Björn Kleinhenz
Ort: Weltempfänger Backpacker Hostel & Café, Köln
Datum: 07.05.2015
Dauer: gut 50 min
Zuschauer: ca. 60



"Das hat ja Spaß gemacht," sagte Björn Kleinhenz nach dem letzten Lied seines Konzerts im Café des Ehrenfelder Hostels Weltempfänger. Das hat es wirklich! Sicher war ich nicht, daß es so toll würde. Ich mag die Musik des Schweden und habe zwei sehr schöne Konzerte von ihm erlebt. Aber ein Gratiskonzert in einem Laden, den ich mir klein und eng vorgestellt hatte, klang nur halb verlockend. Als ich ankam, stellte sich mein Orts-Vorurteil als Quatsch raus. Das Café des Hostels ist schön und groß und trotz einer großen Bar an der Längsseite nicht eng.


Um kurz vor neun, da waren vielleicht 30 Leute da, bestiegen Björn Kleinhenz und seine drei Kollegen die kleine Bühne. Auch wenn die ersten Stücke ruhiger waren als die späteren, waren sie laut. Der Sänger, der eine ungewöhnliche Gitarre spielte (einen Eigenumbau), entschuldigte sich dafür, etwas mehr aufgedreht zu haben. Das war Blödsinn, denn die Lautstärke stand auch den weniger rockigen Stücken gut! 

Der überwiegenden Teil der Lieder stammte von zwei neuen Veröffentlichungen. Für den Frühling war das neue Album Ursa Minor eingeplant, es ist aber auf den Herbst verschoben worden. Nachdem der Sänger diese Platte fertig hatte, hat er neue Titel aufgenommen, die als 4-Titel-EP Battles long lost erschienen sind. Diese Lieder und ein paar von Ursa Minor bildeten den größten Teil des Konzerts. Es war also ein musikalisches Blinddate. Aber eines ohne Risiko, denn weder Björns Talent noch mein Geschmack scheinen sich in den letzten Jahren verändert zu haben, all die neuen Sachen gefielen mir ausgezeichnet.

Besonders toll waren Jump (Album), Battles long lost (EP) und Braveheart (das vielleicht auch vom kommenden Album stammt?). Bei Braveheart hatte Björn die Kasten-Gitarre gegen eine in der üblichen Form ausgetauscht und machte mit der ordentlich Krach. Ich mochte das, der Sänger aber wohl noch mehr: "Ich durfte fast Sologitarre spielen, Dingelingeling." 

Nach dem letzten Stück Salty leg gaben sich die vier Musiker (einer von denen ist Björns Bruder) die Hand. Guter Job! 

Als Zugabe gab es eine Besonderheit, eine neue Bandtradition, am Vorabend in Gießen erfunden. Jedes Bandmitglied darf an einem Abend bestimmen, was für ein Coversong gespielt wird. Einzige Voraussetzung: jeder der Musiker muß es kennen. In Köln durfte Björns Bruder wählen, die Band spielte The weight von The Band, ganz offensichtlich mit sehr viel Spaß. Wir hatten Glück, es war ein tolles Cover. Björn verriet uns hinterher seine Ideen für seinen Wunschsong an einem der nächsten Abende. Der bleibt aber unter uns.


Es war ein tolles Konzert trotz meiner Bedenken. Das Publikum war scheinbar auch zum großen Teil ganz bewußt da (es waren seit Mitte des Konzerts sicher gut 60 Leute). Irgendwann wurden die Gesprächsgeräusche zwar immer lauter, es war aber nicht so schlimm, wie das oft bei Gratis-Kunst ist.

Im Herbst kommt Björn Kleinhenz wieder auf Tour. Dann mit Platte und Eintritt (hoffe ich). Und ganz sicher wieder mit mir.


Setlist Björn Kleinhenz, Weltempfänger, Köln:

01: The straight and the narrow
02: The tree of sadness
03: Jump
04: The nothingness of all days
05: Head held high on fearsome pride
06: Braveheart
07: Battles long lost
08: Lake trouble
09: Salty leg

10: The weight (The Band Cover) (Z)

Links:

- aus unserem Archiv:
- Björn Kleinhenz, Wiesbaden, 13.12.11
- Björn Kleinhenz, Köln, 20.05.08


And the Wiremen, Karlsruhe, 08.05.15

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Konzert: And the wiremen
Ort: Kohi in Karlsruhe
Datum: 8. Mai 2015
Dauer: 75 min
Zuschauer: knapp 50


Die Scheibe And the wiremen von And the wiremen war - Michael sei Dank - seit letztem Herbst schon fleißig bei mir gelaufen und hatte sich einen Platz in meinem Herzen erobert. Deshalb war die Freude darüber groß, dass die aktuelle Tour der Musiker um Lynn Wright eine Station in Karlsruhe machen würde und dass er mit einem ganzen Ensemble unterwegs ist, nämlich mit

Paul Watson - Kornet

Jon Petrow  - Geige und E-Bass
Simon Goff - Geige und E-Bass

Ethan Donaldson - Schlagzeug


Und freilich ist das Kohi ein Ort für diese Musik wie man ihn sich exakt so erträumen würde, wenn es ihn nicht schon gäbe. Für das neue Album, das den Anlass für die aktuelle Tour gibt, hatte ich mir noch keine Zeit genommen und erwartete so im Konzert eine Mischung von vertrautem und für mich neuem Material. Es ist ein bisschen fummelig, sich über Genres zu einigen, die die Musik von And the wiremen angemessen beschreiben würden. Man kann sich da eigentlich nur verheddern. Die Zuordnung Brooklyn-based hilft da auch nur insofern, als es erklärt, wie die wilde Mischung wohl passieren konnte.


Die Besetzung mit zwei Fideln sieht z.B. aus wie in einem Pub in Edinburgh. Die entsprechenden Folk-Elemente sind auch spürbar, bedienen sich aber eher an slawisch/jüdischen Wurzeln oder heißem Wüstenliedgut. Andererseits lässt die Art, wie Paul Watson das Kornett einsetzt in mir jazzige Verwandte wie  Miles Davis erkennen. Und dann sind da noch die Songs, wo die Geigen schweigen und der E-Bass alle nach seiner Facon tanzen lässt oder die Geigen flirrende Klangteppiche weben.


Das Konzert begann schließlich überraschend fix und ohne viel Getue. 21 Uhr war ich noch allein vor der Bühne, 10 min später wurden die Instrumente eingestöpselt und nur fünf Minuten später wurde mit Devil's Daughter als Auftakt ein böser Tanz, ein wankelnder Chacha auf die Bühne gebracht, der sofort die Aufmerksamkeit der anwesenden und schnell noch dazu strömenden band.  Mit Traumszenen in denen eine klagende Trompete rief und die Wüste vor der Tür vage an Calexico erinnerte. Aber so als stammte der Träumer nicht aus Mexiko sondern aus Prag.


Auf die schräge Stimmung des ersten Songs wurde mit Caged Birds locker noch eins drauf gesetzt: Scheppernde Rhythmen, die sich ständig am Weltrahmen blaue Flecke holten, Gesang der nur ab und zu mit gutem Gewissen als solcher zu bezeichnen wäre. Und Trompetenwarnsignale mit Trommelwirbel zogen mich in ein schwarzes Loch ... oder ins Freie - das weiß ich nicht so recht und ist vielleicht am Ende gar das Gleiche. Das Stück endete schließlich mit traurigen Geigen und einem Friedhofs-Trompetenmarsch: Everybody wants to hear a caged bird sing.


Der dritte Song Sleeping while the world goes by war so etwas wie ein Wiegenlied. Aber eines, bei dem man sich nicht recht sicher fühlte. Was da so draußen in der Welt passiert schaute durch den Stoff des Songs hinreichend durch und verhieß nichts Gutes. Und auch die nächste Nummer Before he gave up the Ghost war zwar tröstlich und fast schläfrig, hatte aber kein Eiapopeia für die Zuhörer parat. Es startete mit einem gedämpftem Trompetenintro, dann übernahm eine komplex rhythmisierte Gitarrenlinie den Erzählpart und hatte anschließend reichlich Zeit für ein Duo mit der Trompete. Erst nach zwei langen Minuten begann der Gesang und der übergab später für lange Strecken an die Trompete und die Gitarre zurück. Ein Stück, das auch in einem Jazzprogramm nicht auffallen würde.


Vor dem Song Pick myself up slowly gab es schließlich die erste Ansage. Lynn wäre in Stuttgart gefragt worden, wie es sich anfühlt, in New York zu leben und er hätte keine rechte Antwort darauf gehabt. Es sei gerade emotional sehr weit weg für ihn. Als er aber heut auf dem Werderplatz einen Mann seinen Rausch ausschlafen sah, der nur lang genug aufwachte um sich herzhaft auf die Kirchenstufen zu übergeben, hätte ihn das sehr an die große Stadt erinnert. Und auch das nun folgende Lied erzählte davon. Es erwies sich als ein die Kraflosigkeit feiernder Raggea. Es half auch nichts, dass ich zunächst immer verstand Pick my cellphone slowly... Es blieb irgendwie aussichtslos. Das beste Ende, wenn die Kraft dazu reichen würde, ein Stück weiter zu kriechen - crawl again - und doch in eine musikalische Form gebracht, dass alle dem bezwingendem Rhythmus wiegend folgten.
 

 
Ten paces begann wie ein Friedensangebot an herkömmliche Musik: Ganz zurückgenommen - ein harmloses Lied über nicht gelungene Liebe mit Gitarre, Trompete und ein bisschen Besen in den Schüsseln, einem ganz leicht stampfenden Rhythmus. Ich liebte es, dem Drummer dabei zuzusehen. Aber wenig später verschob die knödelnde Geige den Fokus und ein siegreiches Trompetensolo als Zwischenspiel spielte mit unseren Erwartungen.Auch Mad Love begann sehr zurückgenommen mit flirrenden Violinenklängen über einem Schlagzeugfundament. Als Bild blieb mir ein Boot in ruhigem Gewässer, wobei das Geräusch des tödlichen Wasserfalls voraus die ganze Zeit präsent war.


In the well begann mit raunendem Gesang und war klar Gitarren-zentriert und treibend in den Strophen. Im Refrain aber klagend, mit ganz vermindernd verminderten Akkorden. Die Zwischenspiele hatten herrlich wilde Rhythmuswechel, und das Schlagzeug Solo-Passagen. Bis die Trompete das wildeste Solo übernahm. Ich würde sagen: Eine typische And-the-wireman-Mischung! Anschließend ging es mit Send me low an die aufgewühlte See mit wieder schön anzusehendem und anzuhörendem komplexem Percussionsteppich. Die Trompete rief von ganz weit weg - hatte damit jazzige Anklänge aber nicht die Gemütlichkeit des Jazz. Hier lief es mir eher kalt den Rücken herunter. Auch der Chorus "Send me low" hatte nichts tröstliches an sich: Tell my mother they send me low hing mir heute Morgen noch im Ohr.


Sharpen your knive wurde schließlich als letztes Stück angesagt und war zwar tröstlich normal aber auch irgendwie resigniert. Eines der wenigen Lieder mit tragender E-Bass-Linie. Natürlich hatte sich die Band mit ihrer Musik ganz und gar in die Herzen des Publikums gespielt. Schon zwischendurch hatte es immer wieder Bravo!-Rufe gegeben und viel Applaus. So baten wir also ordentlich um Zugaben und erhielten das sehr kurze How low the Sea, das wieder das Bild vom hintersten Hinterzimmer malte, wo man mit einem Kater gerade ziemlich lädiert aufgewacht ist - von allen verlassen. Und die herrliche Trompete brachte tatsächlich Meeresflimmern in dieses Lied.


Das definitive Finish: Rattle begann mit gedämpfter Trompete und gedämpften Fideln und einer unaufdringlich eindringlichen Melodielinie von der E-Gitarre. In meinem Kopf wurde ein zu heißer Tag heraufbeschworen. Das Schlagzeug durfte erst spät mitmachen und lange nur Reiskörner schütteln. Das beschwörendes Come here to me klang einerseits seltsam kraftlos, aber dann bewies der laute Ausbruch mit vollem Einsatz und wilder Trompete, das die Aufforderung wohl doch ernst gemeint war. Ein furioses Ende für einen Abend, der mir noch lang in Erinnerung bleiben wird. 


Setlist:
01: Devil's daughter
02: Caged Birds
03: Sleep
04: Before he gave up the Ghost
05: Pick Myself up Slowly
06: Ten Paces
07: Mad love
08: In the well
09: Send me low
10: Sharpen your Knives

11: How low the Sea (Z)
12: Rattle (Z)


Tourdaten 2015
04.05. Domkeller Aachen
06.05. Café Galao Stuttgart
07.05. Die Wohngemeinschaft Köln
08.05. Kohi Karlsruhe
09.05. Bands Privat Jena
10.05. Neues Schauspiel Leipzig
12.05. Cafe Glocksee Hannover
13.05. Aaltra Chemnitz
14.05. Regenbogenkino Berlin 

 

Aus unserem Archiv:
And The Wiremen, Chemnitz, 24.10.14 

Weiter: 
Der Bericht vom einmaligen Sigmundo
Wanderlustüber And the wiremen
Bee and flower 
 

Alle Fotos:

 


She makes war, Karlsruhe, 09.05.15

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Konzert: She makes war
Ort: Kohi in Karlsruhe
Datum:  9. Mai 2015
Dauer: 75 min
Zuschauer: etwa 40


Ich finde es immer wieder interessant, wie sich unser deutscher Alltag in den Augen und Herzen aufmerksamer fremdsprachiger Besucher spiegelt. Zumal, wenn es um musikalische Gäste aus Großbritannien geht. Dort, wo die Quelle für Indie-Musik ist und wo Deutsch und Nazi häufig noch wie selbstverständlich gleichgesetzt werden. Laura Kidd aus Bristol war mit ihrer Musik als She makes war nun schon zum dritten Mal in Karlsruhe und das ist wohl kein Zufall.

Das deutsche Publikum hat es ihr angetan und in ihrer freundlichen und offenen Art hat sie hier inzwischen Freunde und Fans gewonnen, die sie unterstützen und lautstark weitere Besuche fordern. Die Stimmung an diesem Samstag Abend war dann auch so, wie man es sich für jeden Konzertabend wünschen würde: Eine freudig gespannte Künstlerin, stimmlich bestens fit und ein von der Frühlingssonne und dem Südstadtfest vorgeheiztes Publikum. Dazu die richtige Dosis von neu zu erobernden Musikfreunden und wiederkehrenden Verbündeten in Sachen Gloompop.


Als Alleinreisende ist Laura in Deutschland gern mit dem Zug unterwegs und hatte dabei auch schon im Oktober 2014 den Streik zu spüren bekommen. Diesmal waren die Auswirkungen für sie noch spürbarer und MeinFernbus und Carsharing wurden zwangsweise und ungeplant ganz oben auf ihr deutsches Kultur- und Bildungsprogramm gesetzt. Es war also nicht so überraschend, dass dies bei der ohnehin plauderfreudigen Künstlerin eine Rolle in den Ansagen spielte. Überraschend war eher der Fakt, dass sie sich in der Zwischenzeit richtig viel Deutsch angeeignet hat und es einsetzen konnte. 


Man kriegt ja dann als Muttersprachler auch mal schnell den Ball zurückgespielt. Ein sehr erhellender Moment diesbezüglich war, wie sie über sich und Deutschland sprach und als letzten launigen Fakt enthüllte, sie möge deutsche Küchen. Das rief ein etwas verwundertes Schweigen hervor und man konnte förmlich mit den Händen greifen, wie jede/r überlegte, ob sie das WIRKLICH gemeint hat, oder was wohl für ein Fehler vorliegen könnte. Auch Laura nahm diese Stimmung sofort auf und wollte herausfinden, was sie denn gesagt hätte. You like German kitchens... - Oh no! I hate kitchens... Gemeint gewesen war der deutsche Kuchen. Immer diese Ü-Tüpfelchen, diese Querulanten in der Völkerverständigung!


Das Set begann mit Klassikern Shields and Daggers und Olympian und erst das dritte Stück Let this be war vom aktuellen Album, das im Herbst erscheinen wird. Im Laufe des Konzerts bekamen wir allerdings insgesamt sieben der elf neu aufgenommenen Stücke zu hören, u.a. auch Slow down sunshineüber den als Bloodsucker charakterisierten ex-boyfriend (hier war eine weitere Deutschstunde gefragt). Anschließend gab es ein kleines Geplänkel. Marco war an dem Abend mit Krücken unterwegs und hatte sich gerade einen Platz vor der Bühne gesichert. Nachdem Laura dem Publikum scherzhaft angeboten hatte, ein ernstes Wörtchen mit dem Wüterich zu reden, der Marco so verletzt hätte, bat sie ihn: do not collapse - you are my friend, but I will have to continue to play music and act professionally!


Für Please don't lieferte ausnahmsweise keine schief gelaufene Liebe den Hintergrund sondern die Sorge um ihre älter werdenden Eltern. Heimlicher Höhepunkt war auch dieses Mal wieder das grandios zelebrierte Delete. Es nutzt sich einfach nicht ab. Und auch Time to be unkind war so gut und so vertraut. Anschließend bat Laura um Wünsche und Butterfly und Minefields wurden von den Verehrern im Publikum erbeten. Ganz spontan spielte sie also Minefield und musste noch einmal absetzen, weil sie es stimmlich ein bisschen übertrieben hatte. Aus der ersten Reihe kam gleich Lob: Cool! You know you sound like PJ Harvey!


Auch Slow puncture war wieder toll und verfolgt mich auf meinen vielen Wegen auf dem Rad immer wieder mal als treffendes Bild. Wenn die Luft so langsam rausgeht, muss es ja nicht nur um Liebesbeziehungen gehen. Leider blieb durch die Zeitplanung für den Abend (es spielten noch Analog Pattern Robots auf) nur noch Zeit für  Scared to capsize und Paper thin. Aber allen bleibt wohl ein bezaubernder Abend mit einer einmaligen Laura Kidd in Erinnerung und Vorfreude auf den Oktober:



Setlist:
01: Shields and Daggers
02: Olympian
03: Let this be
04: Slow down sunshine
05: Please don't
06: The best
07: Delete
08: Time to be unkind
09: Minefields
10: In cold blood (*)
11: Drown me out
12: Slow puncture
13: Scared to capsize
14: Paper thin 

(*)  Der link führt auf die 2015er Tour mit Band, zu der auch Simon Goff gehörte. Der war just am Vortag im Kohi zu Gast gewesen mit And the wirmen...

Tourdaten:
02.05. Chemnitz Kabarettkneipe
07.05. Halle Peißnitzhaus (frühe Show)
09.05. Karlsruhe Kohi
10.05. Offenbach Hafen 2 

11.05. Stuttgart Ebene0
12.05. Kassel Schlachthof
14.05. Oldenburg Polyester Festival
16.05. Berlin Madame Claude


Aus unserem Archiv:
She Makes War, Karlsruhe, 23.10.14
She Makes War, Karlsruhe, 11.03.14 


Einladung Karlsruher Wohnzimmerkonzerte im Mai

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Die eingewöhnten werden sich denken: Was ist denn nur los? Der Mai ist schon quasi halb vorbei und es gab noch keine Einladung zu den Wohnzimmerkonzerten? Aber alles ist gut, nur ein bisschen verrückt. Das erste Konzert für den Mai steht nun vor der Tür und und in den verbleibenden 21 Tagen haben wir einige Knaller anzubieten!


Mittwoch, 13.05. in der Kellerhalle ein Doppelkonzert
Dominik Baer& Adam Evald (S)



inklusive der Kunstausstellung  CORNER SPACE von Masha Bender aus St. Petersburg. Adam und Masha sind zur Zeit auf einer Welttournee, die diesen Namen wahrlich verdient und Reinhard und ich haben all unseren Charme aufgebracht, um Karlsruhe auf ihrer künstlerischen Weltkarte einzutragen. Adam Evald begeisterte mich mehrfach im nun leider geschlossenen Café Nun. Und es wird ein ganz besonderer Abend auch dadurch, dass er auf diesem Teil der Tour von einem Streichquartett begleitet wird. Das sollte uns allen eine sehr romantische Himmelfahrt bescheren.



Adam Evald, Karlsruhe, 24.05.14
Adam Evald, Karlsruhe, 04.04.14


Samstag, 16.05. in der Südstadt
BRTHR

Was soll ich sagen? Auch Felix Eissner aka BRTHR habe ich im Café Nun für mich entdeckt. Wir haben schon lange vorgehabt, ein Konzert in Karlsruhe zu organisieren.  Nun hat es geklappt.



BRTHR, Karlsruhe, 28.09.13 


Pfingstsonntag 24.05. in der Kellerhalle schon etwa 18:30 Uhr
Doppelkonzert mit gleich zwei Knallerbands:
Christine Owman (S) & Professor Gall (US)

 
Auch um die schwedische Cellistin Christine Owman nach Karlsruhe zu bekommen haben wir uns richtig DOLL Mühe gegeben, denn sie macht nicht nur auf der ganzen Welt und mit lauter illustren Kollegen (z.B. Mark Lanegan und Soko) tolle Musik, sondern sie ist auch eine Persönlichkeit, mit der ein Konzert in der Kellerhalle wohl ein ganz und gar unvergessliches Erlebnis werden wird. 

 
Nach den eher ruhigen Tönen werden wir mit Professor Gall aus dem fernen und doch so nahen Portland wohl die Kuh in den Pfingsthimmel fliegen lassen und alle Sorgen lassen wir dabei zurück. Das hat dann als Doppelpack schon so etwas von ritueller Reinigung würde ich sagen...


Pfingstmontag, 25.05. bei Gudrun
She owl (US)



She Owl sind Jolanda Moletta und Demian Endian. Das italienische Duo lebt seit Beginn der Aufnahmen ihres neusten Albums in San Francisco. Mit Piano, E-Gitarre, Autoharp, Kalimba, Harmonium, wunderschönem Gesang und vielfältiger Perkussion nehmen sie uns mit auf eine Traumreise durch schöne und finstere Wälder.

Samstag, 30.05. bei Renate (Waldstadt)
Kathy Freeman



Kathy stammt aus England und hat dort ihre Punkwurzeln. Inzwischen nennt sie Berlin ihr Zuhause und sie hat den Punk zwar im Herzen, aber ihre Musik ist Wohnzimmer-tauglicher als damals.

Sonntag, 31.05. in der Insterburg (Waldstadt) 
Woodpigeon& Withered Hand (jeweils Solo)



Ganz herzlich begrüßen wir einen neuen Konzertort in der Waldstadt. Mit zwei herrlichen Typen und ordentlich Bums werden sie ihren Einstand geben und freuen sich über alle Besucher. Der Kanadier Mark Hamilton ist seit zehn Jahren mit orchestralem Folkpop unter dem Namen Woodpidgeon unterwegs und hat sich diesmal mit Dan Willson (Withered Hand) einen Kumpel aus Edinburgh als Reisekollegen für eine ausgedehnte Europatour eingeladen.



Wie immer gilt: Einfach eine e-mail an gudrun@konzerttagebuch.de und jede/r kann dabei sein, der sich für die Musik interessiert. Und Freundinnen mitbringen und sich fesseln lassen.

Info, Rück- & Vorschau Wohnzimmerkonzerte in der Waldstadt

Marika Hackman, Köln, 10.05.15

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Konzert: Marika Hackman
Ort: Blue Shell, Köln
Datum: 10.05.2015
Dauer: Marika Hackman 55 min, Mari Mana gut 35 min
Zuschauer: etwa 40



Ihr werde immer wieder vorgeworfen, daß sie während eines Konzerts grimmig gucke, sagte Marika Hackman nach den ersten beiden Liedern am Sonntagabend. Das liege an der "sad, disturbing nature" ihrer Songs. Dazu sehe ein Lächeln einfach dämlich aus. Sie lachte dabei. Ohnehin schien die Britin viel Spaß an ihrem ersten eigenen Konzert in Köln zu haben, obwohl das Blue Shell schrecklich leer geblieben war. Dabei hatte die Sängerin aus Brighton 2013 Laura Marling im Stollwerck supportet und sollte damit in Köln nicht mehr unbekannt sein. 

Ich war ehrlich gesagt auch nicht ganz sicher, ob es eine gute Idee sein würde, den Abend im Blue Shell zu verbringen oder ob ich mich nicht langweilen würde. Ich hatte Marika Hackman noch nicht gesehen. Beim End Of The Road Festival 2013 hatte ich ihrem Auftritt im überfüllten Tipi Zelt (das keines war - lange Geschichte) wegen der lustigen Bo Ningen aus Japan, die parallel spielten, ausgelassen.

Marikas im Februar erschienene Debüt-Platte We slept at last kannte ich auch nicht, es hätte also durchaus ein Ausflug sein können, den ich bereut hätte. Wurde es aber nicht. Gleich mit den ersten Lieder hatte mich* die Frau in der Jogging-Hose und dem Sweatshirt.** Spätestens beim vierten Lied (Deep green) war ich begeistert. Immer wieder erstaunlich, wie sehr man mit einer Gitarre und einer guten Stimme fesseln kann. Jedenfalls dann, wenn das Talent zum guten Songwriting ebenfalls reich vorhanden ist.

Marika wechselte zwischen zwei akusischen und zwei elektrischen Gitarren. Mir gefielen die Stücke mit E-Gitarre besser (Deep green, Animal fear), dachte ich. Zwei der größten Knüller des Abends (Skin, Ophelia) spielte die Britin aber auf einem der akustischen Instrumente. 

Marika Hackmans Texte sind allerbeste Unterhaltung, sofern man nicht allzu lebensbejahend ist. Die Geschichten hinter Zeilen wie "Lovers are unkind", "I'm a broken ship, a sinking mast" oder "I have no head, the forest floor is my bed, the leaves that fall I use as a blanket, for my bones are as cold as lead" mag ich mir gar nicht näher ausmalen. Der Wald-Text stammt aus Monday afternoon, einem weiteren "dieser Mitklatsch-Lieder", wie Marika einleitete. Das Liebeslied handelt davon, in den Wald zu gehen, um die Liebe zu finden und beim Warten zu sterben. "Lay on your back, breathe it in, the sickly sweet of my rotting skin", kommt auch nicht in jedem romantischen Song vor. Während sie das Album geschrieben habe, habe sie so schlecht geschlafen, daß sie sich selbst ein Schlaflied geschrieben habe. Auch das (Claude's girl) spielte sie in dem kurzen aber extrem schönen Konzert.

Marika Hackman covert immer wieder fremde Stücke. Auf einer ihrer EPs ist auch eine Version von Burgundy von Warpaint. Leider spielte sie das nicht, stattdessen '81 von Joanna Newsom. Aber auch das war gelungen, kam allerdings nicht an die eigenen Songs ran.

Nach 55 Minuten war Schluß. Eine Zugabe spielte die Britin trotz sehr gewogenem Publikum nicht.

Natürlich war es eine gute Idee, den Abend im Blue Shell zu verbringen. Die morbiden Träume, die er verursachen wird, nehme ich dafür gerne hin.

Setlist Marika Hackman, Blue Shell, Köln:

01: Retina television
02: Drown
03: Cannibal
04: Deep green
05: Next year
06: Itchy teeth
07: Monday afternoon
08: Animal fear
09: Claude's girl
10: Ophelia
11: '81 (Joanna Newsom Cover)
12: Before I sleep
13: Let me in
14: Skin
15: Cinnamon

Links:

- aus unserem Archiv:
- Marika Hackman, Larmer Tree Gardens, 01.09.13


 

* Musikjournalisten-Sprache
** auf dem Land auch Sweetshirt


mehr Fotos später


Les concerts de la semaine à Paris du 11 au 17 mai 2015

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Les concerts de la semaine à Paris du 11 au 17 mai 2015

Temps fort de cette semaine de concerts: La Oliver Peel Session avec The Rodeo et Globelamp (phto) !Yeah, baby !


11.05.2015: Emperor X, Espace B
11.05.2015: Vanille, Le Pop In
11.05.2015: Chassol, L'Européen 
11.05.2015: Theodora et Dead Sea, La Fléche d'or
11.05 et 12.05. et 13.05.2015: Cléa Vincent et Voulzy et Souchon, Palais des Sports
11.05.2015: Globelamp et The Rodeo, Oliver Peel Session
12.05.2015: Tobias Jesso Jr. et  Flo Morrissey, La Gaité Lyrique, complet
12.05.2015: Groenland, Les Trois Baudets
12.05.2015: Seagull au Pop In
12.05.2015: Chassol, L'Européen
12.05.2015: Inglenook, La Scène du Canal, annulé
12.05.2015: Nadine Shah, showcase chez Walrus, 19h
12.05.2015: Close Talker, Le China
12.05.2015: The Undertones, Le Trabendo
12.05.2015: Doug Tuttle et Biche, Espace B

13.05.2015: Globelamp, Le Pop In
13.05.2015: Nadine Shah, La Flèche d'or
13.05.2015: Seagull en showcase chez Penny Lane, 18h30
13.05.2015: Mein Sohn William, La Mécanique Ondulatoire
13.05.2015: Million Kopek at Le China
13.05.2015: She Dreams In Vedas, OPA
13.05.2015: Izzy Lindqwister, les Nautes 
13.05.2015: Sean Croft et Lehna, Les Trois Baudets 
13.05.2015: Ariel Ariel et Presque l'Amour, Pop Up Du Label
13.05.2015: Chinese Robots et Teach Kid Manners, La Péniche Antipode

13.05.2015: Patrick Watson, Café de la Danse, complet
14.05.2015: Jenny Wilson et Jennie Abrahamson (Soirée I Love Sweden), Petit Bain
14.05.2015: Gontard! et Les Lignes Droites et Institut, Olympic Café
15.05.2015: Nils Frahm, Trianon
15.05.2015: High Angle Shot et The George Kaplan Conspirancy, Le Pop-Up Du Label
16.05.2015: Claire Denamur, L'Européen
16.05.2015: Zombie Zombie, Marie-Madeleine et Mount Analogue, Divan Du Monde
16.05.2015: Marika Hackman, Les Etoiles
16.05.2015: Home Collective en concert 
16.05.2015: Mile Me Deaf, Dame Blanche, Beat Mark et Police Control, Olympic Café 
16.05.2015: Lonelady, La Maroquinerie
16.05.2015: Judah Warsky, L'Alimentation Générale
17.05.2015: Husky, Point Ephémère
17.05.2015: Maryse et La Tribu, Canal de L'Ourcq, 16h30

Trio Coucou, Dresden, 08.05.15

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Konzert: Trio Coucou
Ort: Blue Note Dresden
Datum: 08.05.2015
Dauer: ca. 90 min
Zuschauer: 45+
Am 01. Mai 2014 waren Coucou zu Gast bei mir im Wohnzimmer, später im Jahr sollte die Crowdfunding-Kampagne für ihr Debütalbum starten. Krankheitsbedingt waren Coucou dann aber seit letztem Oktober nicht mehr auf Bühne und im Internet präsent und keiner wusste, ob sie je wieder live zu erleben sein werden.
Umso mehr freute ich mich, als vor wenige Wochen 3 Termine für eine kurze Tour auftauchten und allesamt noch in meiner Nähe. Ich entschied mich für den Auftaktabend im Blue Note Dresden und war sehr neugierig, wie es Coucou geht und was die nächsten Pläne sein würden. Letzteres beantwortete sich schon vorher selbst, als im Internet die ersten Aktivitäten und Outtakes zur Crowdfunding-Kampagne erschienen. Am 08. Mai startete die Kampagne mit dem ersten Konzert offiziell.
Mehr als 40 Gäste kamen an diesem Abend ins Blue Note, darunter viele Freunde und Bekannte der Band. Mery, Janda und Steffi kümmerten sich schon vor Beginn um ihre Gäste, denn viele waren gekommen, um die Rückkehr auf die Bühne und den Crowdfunding-Start zu feiern. Und als die drei die Bühne betraten, begann die Feier lautstark. Die Anspannung fiel von ihnen ab und Coucou zauberten ein traurig-melancholisches Flair ins Blue Note. Oder um Mery zu zitieren, Coucou hat nicht nur traurige Lieder sondern auch deprimierende! Der Stimmung im Raum tat das keinen Abbruch, im Gegenteil flogen der Band die Herzen zu und das Publikum beklatschte ausgelassen die Lieder.
Steffis akrobatische Einlagen am Pedal-train wurden ebenso bewundernd aufgenommen wie die vielen zum Einsatz kommenden Instrumente oder besser Gegenstände zur Klangerzeugung, die dafür notwendigen Umsortierungen auf der engen Bühne und die Geschichten zwischen den Songs. Die Titel waren wie immer bei Coucou fragile Gebilde, getragen von Steffis neuer Gitarre und den verschiedenen Klängen sowie von Merys und Jandas Stimmen. In keinem Moment des Abends merkte ich der Band eine längere Spielpause an. Mery, Janda und Steffi haben solch ein tiefes Gespür füreinander, dass es nicht einmal des Blickkontaktes bedarf, um Einsätze zu treffen. Diese Verbindung ist schon etwas Einzigartiges und damit wohl auch einer der Hauptgründe, dass Coucou überhaupt wieder auf der Bühne stehen und am Debütalbum arbeiten.
Nach knapp 2 Stunden geht der Abend optimistisch zu Ende mit einem richtigen Knaller „Getting some fun out of life“! Damit lässt es sich beschwingt nach Hause laufen, radeln, fahren, tanzen…

Setlist Trio Coucou, Blue Note, Dresden:
01: Nothing more
02: All is full of life
03: Sweet is the rain
04: Paperskin
05: Last goodbye
06: Song for a traveler
07: All the salt

08: Wanderlust
09: You you you
10: I’m in love
11: The trial
12: I plant a seed

13: All I want (Z)
14: Schlaflied (Z)
15: Getting some fun out of life (Z)

Webseite: www.triocoucou.de
Startnext: www.startnext.com/triocoucou
Facebook: www.facebook.com/triocoucou
Links aus unserem Archiv:
Trio Coucou, Adorf, 01.05.2014
Trio Coucou, Karlsruhe, 05.10.2014
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