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Dienstagskonzerte im Dresdner Soci

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Die Dienstagskonzerte in Societaetstheater geben wieder mal ordentlich Gas. Allen Dresdner Indie-Musik-Fans sollte da das Herz aufgehen.


Mittwoch  11.11.
  Paper aeroplanes (UK) & support Jess Morgan 


Dienstag  17.11.
  Goeff Berner (CAN)


Dienstag  1.12.
  Martin Kohlstedt (D)


Dienstag  19.01.
  Allie (D)


Dienstag  26.01.
  Fenster (D, F, UK, USA) 


Dienstag  2.02.
  Hannah Epperson (CAN)


Dienstag  23.02.
  The Angelcy (ISRAEL)


Dienstag  5.04.
  Chantal Acda (BE)


Dienstag  17.05.
  Desiree Klaeukens (D)


Dienstag  24.05.
  Isbells (BE)



Mercury Rev, 09.11.2015, Studio 672, Köln,

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Konzert: Mercury Rev
Ort: Studio 672, Köln
Datum: 09.11.2015
Dauer: 80min
Zuschauer: 250 ausverkauft




Ich war realistisch. Das Konzert in Tilburg vor zwei Monaten war wie ein Geschenk an die Band Mercury Rev, der Traum mit Orchester alle ihre Lieblingslieder und Coverversionen live zu spielen war erfüllt worden. Jetzt steht die "normale" Clubtour zur neuen Platte an, und das im winzigen Studio 672 in Köln. 

Als Fan wünscht man sich ja heute eher das kleinste Konzert der Tour zu sehen, da viele Veranstaltungen mittlerweile zu Großevents verkommen, bei Mercury Rev sehe ich das ausnahmsweise anders. Zu ihrer Musik gehört seit längerem die große Show für diese oft "Dream-Pop" gescholtene Musik. 

Und so steht man dann im Keller des Stadtgartens und kann nicht glauben das dies ein besonderer Abend werden soll. Wieder hat man durch die langen Veröffentlichungspausen zwischen den Alben viele Fans verloren. Auch die neue CD ist mir, trotz guter Songs wieder zu glatt und ohne Kanten produziert. Das kann und soll wohl an die erfolgreichste Zeit von "Deserter`s Songs" anknüpfen, aber nach diesem Abend weiß man erst, wie viel Potenzial hier auf der Strecke blieb.


Für mich war Mercury Rev immer Live die bessere Band. Vor dem Erfolg mit süßen Zuckermelodien waren sie bekannt für Gitarrenwände, unzählige Instrumente und Gastmusiker auf der Bühne. Was sich nun gestern bot war schwierig in Worte zu fassen. Kritik sollte immer angebracht sein wenn es nötig ist, oft kommt es hier ja zu positiven Berichten, da wir fast nur Konzerte besuchen, die uns sowieso gefallen, ohne in professionelle Berufsmäßigkeit zu verfallen. Hier aber war auch objektiv gesehen alles perfekt. 

Selten hörte ich am Ende eines Konzertes so oft Sprachfetzen wie "Sensationskonzert", "unfassbar oder "spielten um ihr Leben". Ganz so dramatisch würde ich es nicht nennen, aber um das Überleben der Band geht es mit Sicherheit nach so langer Pause wieder. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Band spielte einen entfesseltes Konzert wie ich es noch selten erleben durfte.

Die ersten 30 Minuten waren so perfekt, dass ich rundum in staunende, fassungslose Gesichter schaute. Ich habe keine Ahnung wie ein solcher Sound aus der minimalen Hausanlage des Clubs möglich war. Es klang wie ein Konzert immer klingen sollte.


Der Bass, der alleine die halbe Bühne einnahm, sowie die Bassdrum führten fast zum (positiven) Herzstillstand, Grashoppers Gitarrre klang glasklar in jedem Ton seiner typischen "Edge"-artigen Gitarrenwänden. Dazu Jonathans Engelsstimme (auch er spielte seit Jahren endlich wieder mehr Gitarre, was für eine Freude in seinem Gesicht) sowie ein Keyboarder, der zusätzlich die Querflöte wie eine weitere E-Gitarre variierte.

Dazu eine von der Band gelieferte Lichtshow mit Flash, Variolights und einer Menge Bodennebel, deren Einsatz für erheblich größere Spielstätten der Tour ausgelegt war. Das alles führte zu einem Wall of Sound wie ich ihn von Mercury Rev seit ca. 1996 nicht mehr gehört habe.

Endlich haben sie live den Mut, zur ihren Wurzeln zurückzukehren. Alte und neue Songs werden in komplett aufgelösten, aber perfekt arrangierten Versionen dargeboten. Alles ist chaotisch aber zutiefst melodisch, immer eine frühe Stärke der Band. 

"The funny Bird", "Enlessly", "Frittering", wie lange hat man diese Songs nicht mehr in vollem Feedbacksound gehört. Die Band strahlt über beide Backen, sie wissen das sie jetzt wieder zurück sind, kraftvoller als je zuvor. Am Ende folgen die Deserter`s Songs. Sie wirken im neuen Gewand eher wie die Verlierer. Hier fehlen die Nuancen, das enorm druckvolle Spiel macht sie nicht stärker.


Ausgenommen dabei Opus 40, dass ruhig beginnt und zu der Jonathan die vorab nicht überzeugende "Nicole Atkins" auf die Bühne bittet. Der Song entwickelt sich zu einer Orgie des Klangs und nach gefühlten 20 Minuten mit ausuferndem Ende steht er wie ein Monolith im Raum. So muss ein Konzert enden.

Als Zugabe noch "Godess on a Highway", als einziges Stück sehr nah am Original, und wie fast immer das starke "The Dark is Rising". Es ist der wundervolle Text, Liebeslied und Lebensbeichte zugleich, der dieses Lied zurecht als Finale gelten lässt. Es ist so schön, es sollte nie vergehen: 

"I always dreamed of big crowds, but dreams don`t last for long. I always dreamed i love you, I`d never dream to loose you, but in my dreams I´m always strong.


Setlist:

1. The Queen of Swans
2. The funny bird
3. Autumn`s in the air
4. Endlessly
5. Frittering
6. Are you Ready?
7. You`re my Queen
8. Diamonds
9. Central Park East
10.Holes
11.Tides of the moon
12.Coming up for air
13.Opus 40
----
Z: 
Goddess on a Highway
The Dark is Rising 

Tocotronic, Köln, E-Werk, 11.11.2015

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Konzert: Tocotronic
Ort: Köln, E-Werk
Datum: 11.11.2015
Dauer: 90min
Zuschauer: ca.2000



Sich am 11.11. auf den Weg nach Köln zu begeben ist ein Abenteuer das man nicht unterschätzen sollte. Aus dem Nichts tauchen am Wegesrand kostümierte Gestalten auf, alles scheint erlaubt und darf heute ausgelebt werden. Eigentlich ein guter Start für ein Tocotronic Konzert, denke ich und erinnere mich zurück an den Clubgig im Stadtgarten zu Beginn des Jahres. 

Heute fand das ganze im E-Werk statt, und über 2000 Leute waren wohl anwesend. Das ist insofern erstaunlich da die letzte CD (Rotes Album) noch mehr polarisierte als alle anderen zuvor. Nun ist es seit Jahren schon nicht mehr witzig bei Toco-Konzerten "Arne" oder "Freiburg" zu rufen, trotzdem hatte ich im Freundeskreis eher den Eindruck als würde das Album der Band live nicht mehr Fans bescheren als sonst.

Dies liegt aber wahrscheinlich nur am Alter meiner Freunde und mir, im Publikum waren nämlich seit langem auch wieder sehr viele junge Menschen anwesend, die sich mit den "früher war sowieso alles besser" Diskussionen überhaupt nicht beschäftigen. Gut so. Das Bühnenbild gefiel mir außerordentlich gut, ein auffälliger Glitzervorhang am hinteren Bühnenende, ansonsten sehr wenig Licht von der Decke, dafür große Strahler an der Bühnenseite die ein sehr schönes, weil direktes Licht auf die Band gaben.



Das Konzert beginnt pünktlich um 21:00 Uhr mit "Prolog" und dem meiner Meinung nach tollsten Stück der neuen CD "Ich öffne mich", das hier mit treibendem Bass und schönen Gitarrenläufen vorgetragen wird. Leider wird es danach nicht besser. Die Setlist auf dieser Tour ist ja fast in Stein gemeißelt. Dass muss nicht schlecht sein, aber heute fehlt mir irgendetwas. Vielleicht war jemand verschnupft, vielleicht war das Catering kalt, keine Ahnung. Aber die Versionen sind allesamt sehr kurz, selbst von "Jungfernfahrt" und "Explosion", die im Stadtgarten noch epische Ausmaße hatten. 



Auch die Ansagen der Band bleiben, bis auf die üblichen Dankesbekundungen von Dirk, kurz und bündig. Getanzt wird ebenfalls spärlich, und wenn dann in den hinteren Reihen. Klassiker wie "Hi Freaks" und "Jackpot" bleiben außen vor, dafür werden "Sag alles ab" und "Macht es nicht selbst" seit Jahren fast ständig gespielt. 



"Neues vom Trickser"überrascht als Zugabe dann doch noch mit tollem Finale bevor mit "Let there be rock" und "Pure Vernunft.." nochmal zwei alte Bekannte vorbeischauen. Die besten Songs des Abends bleiben für mich das anders arrangierte und hier viel rockigere "Zucker" und die perfekte, kurze und knackige Version von "Drüben auf dem Hügel".


Für die nächste Tour wünsche ich mir einfach wieder Mut zu Fehlern und mehr Spontanität sowie einige Songs, die schon seit Jahren kein Chance mehr bekommen haben. Es war ein gutes Konzert aber eben kein überragendes. Und für mich auf jeden Fall besser als Karneval im November. 

Links:

- aus unserem Archiv:
- Tocotronic, Köln, 27.04.15
- Tocotronic, Großpösna, 18.08.13
- Tocotronic, Erlangen, 11.04.13
- Tocotronic, Stuttgart, 12.03.13
- Tocotronic, Wien, 29.03.10
- Tocotronic, Köln, 04.03.10
- Tocotronic, Köln, 07.06.08
- Tocotronic, Hohenfelden, 17.08.07







Sophie Hunger, Dresden, 05.11.15

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Konzert: Sophie Hunger
Ort: Alter Schlachthof
Datum: 5.11.2015
Dauer: 110 Min
Zuschauer: ca. 700

Vorband: FaberFaber und seine Band (1 Mitstreiter an Posaune und Schlagzeug) betreten 20 Uhr die Bühne. In der Info auf seiner Seite heißt es „Faber, ein Träumer und Zweifler, ein Charmeur …“. Die Beschreibung passt gut zu den Texten, die wir hören. Faber spielt deutschsprachige Musik zwischen Singer/Songwriter, Punk und Polka. Die Texte sind für mich, was man engagiert und links nennt und als als Zugabe gibt es ein Stück zur aktuellen Mittelmeer-Boot-Problematik aus der Brille der neidvollen hier in der Mitte Europas. Eine sehr sympathische Vorstellung mit markantem Ende, vor allem in Dresden!



Sophie Hunger habe ich erst in diesem Jahr mit ihrem aktuellen Album "Supermoon" kennengelernt. Gekauft und wieder und wieder gehört beeindrucken mich nach wie vor die abwechslungsreichen Songs in 4 Sprachen und irgendwie besondere Schwingungen in der Musik, die mich magisch zum Plattenspieler zieht.



In den letzten Minuten vor Konzertbeginn werden die Mikros akribisch eingestellt, das Publikum wird leicht unruhig, begrüßt die Band dann aber freundlich und enthusiastisch. Sophie startet mit „Supermoon". Und gleich an dem Titel zeigt sich, dass auf der Bühne sehr frisch und frei gespielt wird, die Albumversionen werden zur Interpretation und Improvisation freigegeben. Absoluter Höhepunkt des Abends ist dabei für mich „Queen Drifter“, das im Chorus eine komplett neue Melodie bekommt.



Während des Konzertes bedankt sich Sophie Hunger noch bei Faber und erzählt von ihren eigenen Anfängen auf der Bühne. Vorbands haben ja meist nur 30 Minuten (nur sehr großzügige Bands lassen auch mal 45 Minuten zu), anfangs reicht das eigene Repertoire gerade, um diese halbe Stunde zu füllen. Sophie erinnert sich gern an diese Zeit. Heute ist es schon eher die Qual der Wahl der Auswahl und mich stellt sich die Aufgabe, mir nun endlich auch mit den früheren Werken anzuhören. 



Der Abend ergibt für mich als Sophie Hunger - Neuhörer ein sehr intensives Bild. Manche Songs kommen so zurückgenommen rüber, Sophie nur am Piano oder an der Akustikgitarre und dann wechselt die Szenerie auf der Bühne, es folgen Songs mit voller Band und vollem Drive. Aus dem heraus nehmen sie auch gern mal die Abfahrt in Richtung Jazz und Improvisation. Während des Abends kommen natürlich auch ältere Titel zur Vorstellung, die ich daran erkenne, dass ich sie nicht kenne. Das Publikum ist da schon sattelfest und trägt Sophie und ihre Band auf Händen durch den Abend. So erlebe ich ein abwechslungsreiches Programm durch das beachtliche Werk dieser jungen Künstlerin.

Überhaupt die Band: Recht früh am Abend stellt Sophie Hunger ihre Mutmusiker vor. Das macht sie sehr liebevoll und wartet den langen Applaus für jedes Bandmitglied ab. Ihre Kollegen auf der Bühne sind Alberto Malo (Schlagzeug), Alexis Anérilles (Gesang, Keyboards, Trompete und Flügelhorn) Simon Gerber am Bass und an der Klarinette. sowie Geoffrey Burton an einer sehr wandlungsfähigen E-Gitarre.



Nach zweimal 3 Zugaben und knapp 2 Stunden geht ein wunderbar warmherziges Konzert zu Ende.


Setlist: 
01. Supermoon
02. Fathr
03. Superman Woman
04. Heharun
05. Queen Drifter
06. Die ganze Welt
07. Spaghetti
08. Das Neue
09. Le Vent
10. Mad Miles
11. Spiegelbild
12. Shape
13. We are the Living
14. 1983

15. Walzer für Niemand (Z)
16. The Age of Lavender (Z)
17. Am Radio (Z)

18. Protest Song (Z)
19. Speech (Z)
20. Trainpeople (Z)



Aus unserem Archiv:
Sophie Hunger, Karlsruhe, 02.08.2015
Sophie Hunger, Berlin 18.06.2015
Sophie Hunger, Paris, 29.01.2013
Sophie Hunger, Paris, 21.07.2013

Webseite

Eliza Rickman, Chemnitz, 12.11.15

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Konzert: Eliza Rickman
Ort: Weltecho Chemnitz
Datum: 12.11.2015
Dauer: 65 Min
Zuschauer: 33



Chemnitz war die zweite Station der Europa-Tour von Eliza Rickman. Eliza war bereits im April dieses Jahres in meinem Wohnzimmer zu Gast gewesen und hatte damals einen tiefen Eindruck bei mir und dem Publikum hinterlassen. Und schon im Frühjahr hatten wir abgesprochen, dass sie für die Tour zu ihrem neuen Album wieder nach Chemnitz kommen sollte. Diesmal konnte ich das Weltecho als Veranstaltungsort gewinnen. Für diese sehr intime Art von Konzerten wird dort die große Bühne verhüllt und eine kleine direkt vor den Tischen des Publikum installiert. Für das Weltecho wurde dieses Konzert zu einer besonderen Premiere: Wir hatten uns gemeinsam mit Eliza entschlossen, den Abend pur und rein akustisch zu gestalten - kein Mikrofon, kein Verstärker und auch kein Rauschen. 



Als die Besucher eintrafen, hatte Eliza die Bühne bereits dekoriert mit ihren Instrumenten: Toy Piano, Auto Harp, Glocken, Ukulele und ein kleines Glockenspiel. Später im Konzert erzählte Eliza, dass sie gern verschiedene Instrumente spielt, jedoch soweit es irgend geht auf Gitarre verzichtet. Nur auf ihrem neuen Album „Footnotes for the Spring“ kann man Gitarren hören, weil ihr Produzent diese für eine bestimmte Stelle als unverzichtbar empfand. Die mehr als 30 Gäste im Publikum erlebten in der reichlichen Stunde wie Eliza Rickmans Stimme den Raum verzauberte - in ein Schloss voller Klänge und Stille über denen Elizas Stimme thronte wie eine feenhafte Prinzessin. Sie zog alle im Raum in ihren Bann, während ihrer Lieder war die Stille und Gespanntheit spürbar und selbst der Applaus setzte erst ein, als auch der wirklich letzte Ton nicht mehr hörbar war.




Eliza Rickman spielte Titel ihres ersten Albums „O, You Sinners“ sowie Songs aus ihrem aktuellen Album, welches sie in den vergangenen Wochen in den USA und Kanada vor großem Publikum vorgestellt hat und mit dieser Tournee nun in Europa bekannt machen möchte.




Wer im Südwesten Deutschlands wohnt hat im Dezember die Chance, Eliza Rickman zum Torabschluss in 3 Orten zu erleben. Denn der Vergleich zwischen Album und Konzert kann größer nicht sein. Die CD ist sehr abwechslungsreich arrangiert und entstand unter der Mithilfe von befreundeten Musikern wie Jherek Bishop, opulent produziert von Jason Webley. Ein Konzert mit Eliza Rickman bietet den Kontrast der auf die reine Stimme und eines ihrer exotischen Instrumente reduzierten Songs. In Chemnitz wurden ihre Lieder begeistert aufgenommen und so musste Eliza nach einer knappen Stunde noch zweimal für eine Zugabe auf die Bühne.




Aus unserem Archiv:
Eliza Rickman, Karlsruhe, 18.04.2015 
Eliza Rickman, Adorf, 19.04.2015 
Eliza Rickman, Stuttgart, 24.04.2015 

Webseite mit Tourdaten

Ash, Köln, 17.11.15

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Konzert: Ash (vs. We Are Scientists)
Ort: Luxor, Köln
Datum: 17.11.2015
Dauer: knapp 60 min
Zuschauer: 400 vielleicht (ziemlich voll)



2001 bin ich einer Freundin zuliebe, aber natürlich auch wegen der Vorgruppe, zu einem ähmmm Robbie Williams Konzert ins Müngersdorfer Stadion gegangen. New Order waren als Support für den Ex-Boyband-Tänzer angekündigt worden - es wurde mein bisher bitterstes Konzerterlebnis. Das Publikum bestand mehrheitlich aus sektschwangeren RTL-Mitarbeiterinnen, die natürlich noch nie von New Order gehört hatten. "Perlen vor die Säue geworfen" ist eine sehr euphemistische Beschreibung des Auftritts. Bernard Sumners Laune sank von Ansage zu Ansage. "Das nächste Lied werdet ihr auch wieder nicht kennen. Es war ein Hit in Europa. Blue Monday."Bitter! Wenn "fremdschämen" nicht 

Immerhin hatte der Tag etwas Gutes. Ich stand auf dem Rasen, auf dem Toni Schumacher, Dieter Müller, Heinz Flohe, Poldi, Pierre Littbarski und Thomas Häßler geglänzt haben. Und die andere Vorgruppe, die ich nicht erwartet hatte. "We are Ash" [nicht Äsh] sagte Sänger Tim Wheeler irgendwann mitten im Konzert, nachdem sie bereits Hits wie Goldfinger, Burn baby burn und A life less ordinary gespielt hatten und bei meiner Begleitung und mir Glückseligkeit erzeugt hatten. Die großartigen Ash als Überraschung serviert zu bekommen! Wow!


Meine nächsten Ash-Konzerte kamen erst 2007, danach wurde es wieder still um die Band mit den riesengroßen Rocksongs und der noch viel größeren Platte 1977.

Um neun Uhr wurde es laut, von Band ertönte ein (glücklicherweise sofort als harmlos zu identifizierender) Knall und Ash kamen auf die Bühne und begannen mit dem schönen Instrumental-Stück Evel Knievel. Seit dem Ausstieg von Charlotte sind Ash wieder die drei ursprünglichen Musiker, Sänger Tim Wheeler, Bassist Mark Hamilton und Schlagzeuger Rick McMurray. Vermutlich ist auch die Rollenverteilung seit Bandgründung gleichgeblieben. Tim läuft und hüpft während der Stücke über die Bühne (ist dabei ein wenig ruhiger geworden), während Bassist Mark die 20 ekligsten Rockstargesten nachstellt. Das Posen des langhaarigen Bassspielers und die fiesen Animationen (etwas vorsingen und das Publikum singt nach, die Mitklatschdinge) sind eigentlich nicht tolerierbar. Bei Ash stören sie mich aber nicht, warum auch immer. Auch die vielen schiefen Töne vor allem am Anfang machten nichts. Bei A life less ordinary singen Tim und Rick. Beide trafen nicht alle Töne, gemeinsam klang es manchmal wie Kassetten, die damals zu lange im warmen Auto lagen. Aber mein Gott, wer Lieder wie Goldfinger oder Kung Fu geschrieben hat, kann sie ruhig ein wenig schief singen.


Mit Kung Fu wurde das Konzert toll. Nach dem Lied von 1977 kamen nur noch Hits. Let's ride von der aktuellen Platte Kablammo! funktioniert live ausgezeichnet, Evil eye, Oh yeah, Orpheus, Shining light, das Lufthol-Stück Machinery und danach Girl from Mars. Das war schon enorm stark!

Um uns rum standen textsichere Briten und textsichere Deutsche, die eine Stimmung erzeugten, die verdeutlichten, daß nicht nur wir vor allem (oder nur) wegen der Vorgruppe gekommen waren!

Setlist Ash, Luxor, Köln:

01: Evel Knievel
02: Cocoon
03: A life less ordinary
04: Go! Fight! Win!
05: Goldfinger
06: Free
07: Kung Fu
08: Let's ride
09: Evil eye
10: Oh yeah
11: Orpheus
12: Shining light
13: Machinery
14: Girl from Mars

Links:

- aus unserem Archiv:
- Ash, Köln, 19.09.07
- Ash, Hohenfelden, 19.08.07
- Ash, Wiesbaden, 04.05.07
- Ash, Köln, 03.05.07

- We Are Scientists, Oxford, 06.03.14
- We Are Scientists, Highfield, 15.08.08
- We Are Scientists, Luxemburg, 21.06.08
- We Are Scientists, Paris, 16.11.06
- We Are Scientists, Köln, 14.11.06


(zu wenig Photos... das Luxor erlaubt hat seine Kamera-Toleranz verschärft - bestimmt aus Sicherheitsgründen. Mir wurden "zwei oder drei" Bilder zugestanden, beim nächsten Mal dürfe ich aber diese Kamera (mit festem Objektiv und alles andere als professionell) nicht mehr mitnehmen. Kölns härteste Tür, die ich aber künftig nicht mehr so oft von innen sehen werde)

Les concerts de la semaine à Paris du 23 au 29 novembre 2015

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Les concerts de la semaine à Paris du 23 au 29 novembre 2015


Après une semaine de pause  à cause des attentats à Paris, mon agenda concerts à Paris est de retour. Les artistes, les salles de concerts et les producteurs ont plus que jamais besoin de soutien, donc n'hésitez pas d'aller voir de concerts, il y a l'embarras du choix cette semaine. J'attends avec impatience le show des très cultes Built To Spill à la Maroquinerie (photo archive du groupe par Oliver Peel©), salle indé qui a perdu son chef de com Thomas lors de la nuit du 13/11 au Bataclan. Toutes mes condoléances encore.


23.11.2015: Showcase Weyes Blood, Balades Sonores
23.11.2015: Built To Spill, La Maroquinerie
23.11.2015: Luciole et Vincha au Pan Piper
23.11.2015: Blondino et Céline Sophia et Karoline Rose, Les Trois Baudets 
24.11.2015: Forever Pavot, La Maroquinerie
24.11.2015: Kim & The Created, Espace B
24.11.2015: Ben Kerber et Caraco, L'International
24.11.2015: Deus, Alhambra 
24.11.2015: Alela Diane, Les Bouffes du Nord
24.11.2015: Souad Massi et Charlotte et Magon, Petit Bain
24.11.2015: Mary Komasa, Silencio
25.11.2015: Ought, La Maroquinerie 
25.11.2015: Own Eerie, Café de la Presse
25.11.2015: Eliott Jane et Petit Duck, International 
25.11.2015: The Patrotic Sunday, Espace B
25.11.2015: Richard Hawley, Alhambra, complet
26.11.2015: JB Moonshiner au China 
26.11.2015: Showcqse Christine Ott et Frédéric D. Oberland, La Fabrique Balades Sonores
26.11.2015: Raketkanon et Lushes, Espace B
27.11.2015: The Zombies, La Maroquinerie 
27.11.2015; Wunderland, Le Klub 
27.11.2015: Atom et Ciroan, Olympic Café
28.11.2015: Your Friend et Her Magic Wand, Espace B
28.11.2015: Marta dell'Anno, Au Fond Du Jardin
28.11.2015: Kakkmaddafakka et Jupiter, Trabendo
28.11.2015/ Sofia Bolt et d'autres au BB Mix
29.11.2015. Albert Hammond Jr., Trabendo 
29.11.2015; Pneu et Gablé, Petit Bain
29.11.2015: BB MIX, Boulogne-Billancourt avec Wire et Disappears

Gudruns Konzertempfehlungen im Dezember

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Im Dezember gibt es natürlich auch Konzertprogramm und zwar nicht nur das Weihnachtsoratorium... Hier meine ganz persönliche Auswahl aus dem herrlichen Angebot:



Sons of Settlers

27.11. Weimar  Projekt Eins
29.11. Berlin  Privatclub
06.12. Radeburg  Kulturbahnhof
10.12. St. Peter-Ording  Hang Ten Garage Club
11.12. Flensburg  Volksbad


Svavar Knútur

Svavar Knutur, Leipzig, 09.10.13 

29.11. Stuttgart - Café Galao
30.11. München - Trachtenvogl
01.12. Berlin - Grüner salon
02.12. Ofterdingen - House concert
03.12. Tübingen - Zimmertheater
04.12. Köln - Brüsseler Platz Kirche
05.12. Bochum - Lutherhaus
06.12. Gütersloh - Stadttheater (SOLD OUT)


The division men

29.11. Private Studio Show Stans
05.12. Kaffee ‘t Hof Middelbur
10.12. Cafe Vinyl Wetzlar
11.12. Mühle der Freundschaft Bad Iburg
12.12. Silverwings Berlin 


Sóley
Sóley, Karlsruhe, 09.08.12

30.11. Wien - Wuk Vienna
02.12. Salzburg - Rockhouse
03.12. Linz - Pos.09. of
06.12. Leipzig - UT Connewitz
07.12. Freiburg - Jazzhaus
08.12. Heidelberg - Karlstorbahnhof
09.12. Erlangen - E-WERK


Kalle Mattson

Kalle Mattson, Reutlingen, 25.07.14 

03.12. Dresden Ostpol
04.12. Saarbrücken Sparte 4
05.12. Köln Die Wohngemeinschaft


Scott Matthew

Scott Matthew, Karlsruhe, 15.07.15

04.12. Ebensee Kino
05.12. Wien w.u.k.
06.12. Dresden  Societaetstheater
07.12. Wiesbaden  Schlachthof
11.12. Steyr  Roeda
12.12. Dornbirn  Spielboden
13.12. Berlin  Heimathafen


 


Susie Asado & The Burning Hell
Susie Asado, Stuttgart, 24.04.13
The Burning Hell, Karlsruhe, 24.05.13  

04.12. Dresden Ostpol
05.12. Wien Rhiz Vienna
06.12. München Unter Deck
07.12. Zürich El Lokal
08.12. Bern Café Kairo
09.12. Nancy OFF Kultur house show
15.12. Brüssel Huis 23 at Ancienne Belgique
16.12. Köln Die hängenden Gärten von Ehrenfeld
17.12. Darmstadt Theater im Pädagog
18.12. Hamburg Häkken
19.12. Berlin Kantine am Berghain (tickets soon!)


KarlDieGrosse
04.12. Berlin Café Burger
06.12. Rosenkeller Jena (Support von Orph)
07.12. LeinenLos Acoustic Sessions

Sophie Hunger

Sophie Hunger, Dresden, 05.11.15

06.12. Utrecht TivoliVredenburg
07.12. Paris Le Trianon
08.12. London Rich Mix London
13.12. Hamburg Kampnagel - Internationales Zentrum für
14.12. Berlin Huxleys Neue Welt
17.12. Winterthur Salzhaus Winterthur
18.12. Fribourg Fri-Son
19.12. Genf Salle des Fêtes de Thônex
 


Talking to Turtles
Talking To Turtles, Dresden, 05.09.14

07.12. Heiligen-Geist-Kirche | Rostock
08.12. Lux | Hannover
09.12. Artheater | Köln
10.12. Brotfabrik | Frankfurt
11.12. Lido | Berlin




Eliza Rickman
Eliza Rickman, Chemnitz, 12.11.15

08.12. Parterre Basel
09.12. Kafi Für Dich Zürich
10.12. Theaterplatz 2 Bern
11.12. Obscur, Stuttgart
12.12. Karlsruhe privat
13.12. Cowhide House Concert bei Frankfurt





Brothers of Santa Claus
10.12.  Leipzig / Four Rooms
11.11.  Bayreuth / Zentrum
11.12.  Berlin / Auster Club
12.11.  Pfarrkirchen / Boogaloo Club
12.12.  Hamburg / Headcrash
13.11.  Biberach / Abdera Kulturhalle
14.11.  Wittlich / DHJ
10.12.  Leipzig / Four Rooms
11.12.  Berlin / Auster club
12.12.  Hamburg / Headcrash
13.12.  Radeburg / Kulturbahnhof


Robert Forster
10.12. Köln - Gebäude 9
11.12. Berlin - Monarch
12.12. Hamburg - Knust
14.12. Frankfurt - Zoom
15.12. Erlangen - E-Werk
16.12. St. Gallen - Palace
17.12. Schorndorf - Manufaktur
19.12. Regensburg - Deggingerhaus (sold out)
20.12. Wien - Theater Akzent


Wooden Peak
Wooden Peak, Karlsruhe, 18.09.15
 
11.12. Fürth Badstrasse 8
12.12. München Kulturjurte
13.12. Ulm Jazzkeller Sauschdall  

 

Chorusgirl, Ripley, 25.07.15

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Konzert: Chorusgirl
Ort: Midlands Railway Centre, Ripley (Indietracks)
Datum: 25.07.2015
Zuschauer: ein paar hundert



Beim Indietracks Festival im Midlands Railway Centre bei Ripley ist alles wundervoll. Beispiele? Vor dem Lokschuppen, in dem die Indoorbühne ist, steht eine Dampfwalze, die regelmäßig den Dosenmüll der Besucher plattmacht. Gleich gegenüber steht der Eulenzüchter mit seinen Tieren und betreibt einen Twee-Pop-Streichelzoo. Im zentralen Treffpunkt, dem Merchzelt, spielen immer wieder Musiker, die nicht im Lineup stehen, aber als Fan da sind, kurze Spontankonzerte (dieses Jahr u.a. Bill Botting von Allo Darlin' mit seiner Schwester, Amelia Fletcher von Heavenly oder Cris Romero von The Royal Landscaping Society - am 29.01.16 in Köln und am 30.01.16 in Berlin!).


Auch die Organisation ist perfekt. Das Festival ist auf drei Tage verteilt, allerdings spielen am Freitag nur drei Bands (Fever Dream, The School und Cinerama 2015). Die anderen rund 50 Künstler verteilen sich auf die anderen beiden Tage. Da abends das Liveprogramm um 22.15 h endet, beginnt es eben früher. Die erste Band am Samstag spielte schon um 13 h auf der Indoorbühne. Auch wenn ich dieses Jahr erstaunlich viele Künstler kannte - das ist keine Koketterie, trotz meines Tweepop-Hintergrunds bin ich Jahr für Jahr ahnungslos und kenne höchstens 10% der Bands - und Kennen heißt dabei, daß ich den Namen schon mal gehört habe - sind der Großteil des Lineups Blinddates. Mit dem Sampler des Festivals, auf dem ein Lied pro Act ist, kann man sich erste Eindrücke verschaffen. Da man aber eigentlich beim Indietracks nichts falsch machen kann und immer zehn großartige Konzerte sehen wird, ist auch die Ein-Lied-Vorbereitung absolut ausreichend. 


Bei Chorusgirl reichte mir das Sampler-Lied (No moon) vollkommen aus, um früh aufs Gelände zu fahren. Chorusgirl - so lernte ich in Festivalprogramm - seien ein "London-based noisepop 4-piece", das irgendwo zwischen Lush, Pulp, den Breeders, The Cure, den Bangles und Surfpop festzumachen sei.

Mich begeisterten Chorusgirl sofort. Die Stimme von Sängerin Silvi (einer Deutschen, das wusste ich da aber noch nicht) ist herrlich rotzig und erinnerte mich an meine alte Heldin Hazel O'Connor. Außer New moon kannte ich natürlich nichts. Die Debütplatte der Band erschien erst jetzt, fast ein halbes Jahr nach dem Auftritt. Aber auch das ist typisch fürs Indietracks. Bands, die erst ein paar Singles oder eine EP veröffentlicht haben, sind wirklich keine Ausnahme im Lineup. Jetzt, Monate später, läuft Chorusgirl bei mir hoch und runter. Die Platte erschien bei Fortuna POP!, so weit, so wenig überraschend. Daß sie im Kölner Studio der wundervollen Locas In Love aufgenommen wurde, überraschte mich sehr. Produziert wurde das Album von Jan Niklas Jansen, seine beiden Locas-Kollegen Saskia  (Schlagzeug) und Maurizio (Ex-Schlagzeug) spielen auch auf der Platte mit. Schöne kleine Indiewelt!



Neben No moon war Girls of 1926 ein besonderer Knüller. Aber das Highlight kam am Schluß mit Oh, to be a defector. Dazu bat Silvi einen Indiepop-Frauenchor auf die Bühne (u.a. mit Alice von den Cosines, Bev von den Tuts).



Am Anfang habe ich übrigens gelogen... Mir gefällt nicht alles beim Indietracks. Ich hasse es Jahr für Jahr wieder, wie viel ich wegen paralleler Konzerte verpasse. Und wie viele Berichte ich eigentlich schreiben müsste, um ein-zwei-Single-Bands mehr Leuten vorzustellen. Chorusgirl sind so eine Band. Es wäre eine Schande, deren tollen Auftritt in Ripley zu verheimlichen.

Setlist Chorusgirl, Indietrack, Ripley:

01: Alone
02: No moon
03: Shiver
04: Girls of 1926
05: This town kills
06: Oh, to be a defector


Les concerts de la semaine à Paris du 30 novembre au 6 décembre

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Les concerts de la semaine du 30 novembre au 6 décembre 2015



Semaine de concerts très intéressante avec tout plein de bons concerts notamment le mardi 1 décembre. Le gig des passionnantes Savages à la Maroquinerie est déjà complet, mais le même soir il y aura les très bon Slow Show de l'Angleterre au Point FMR, un groupe qui sonne un peu comme The The National ou Lambchop, des références de qualité donc! Je les ai déjà vu en Allemagne cette année (au Haldern Pop Festival) et c'était sublime

Novembre

30.11.2015: The Computers, Petit Bain
30.11.2015: Mélie Fraisse, Pop In
30.11.2015: Pierre Lapointe et Pomme, Théâtre du Rond Point
30.11.2015: Bianca Cassady & The C.I.A., Alhambra
30.11.2015: Mini Mansions, Le Dican Du Monde, annulé

Décembre

01.12.2015: Bloc Party, Alhambra, complet
01.12.2015: Athanase Granson, Le Môtel
01.12.2015: Ala.Ni, Cine XIII
01.12.2015: Alain Gibert, Ludéeal et Gisèle Pape, Trois Baudets
01.12.2015: Savages, La Maroquinerie, complet 
01.12.2015: O et Roscoe et The Slow Show, Le Point FMR
01.12.2015: Ash (et We Are Scientists), Petit Bain
02.12.2015: Baden Baden, La Cigale
02.12.2015: Savages, Album de la Semaine
02.12.2015: Emily Wells, Le Klub, complet
02.12.2015: Own Eerie, Les Trois Baudets
03.12.2015: Electric Electric, Petit Bain
03.12.2015: Joycut, Le Klub
03.12.2015: Bonnie Banane, Gibus Club
04.12.2015: Francis Lung, Espace B
05.12.2015: Home Collective at Swan Bar
05.12.2015: Courtney Barnett, La Gaité Lyrique, complet
05.12.2015: Blondi's Salvation, Espace B
06.12.2015: U2, Bercy

Konzerte München Dezember

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die livepräsenz von bands bzw. künstlern hat an bedeutung gewonnen. dem wollen wir gern rechnung tragen, indem wir immer mal wieder etwas deutlicher hinweise auf entsprechende veranstaltungen geben. das können tourdaten einzelner künstler sein, aber auch wie heute übersichten nur für eine stadt. dass uns münchen dabei am herzen liegt, dürfte auf der hand liegen. gleichsam bemühen wir uns nicht um einen kompletten überblick, sondern picken uns die perlen heraus. wenn Ihr etwas ergänzt haben wollt, gebt bescheid oder nutzt die kommentarfunktion. (und bitte, verlasst Euch nicht auf die angaben hier, sondern lasst sie Euch vom veranstalter vorab bestätigen, danke!)

 
Wir danken Eike, der diese Liste mit Liebe zusammengestellt und hier veröffentlicht hat (dort gibt es auch viel zu hören).

01.12. the adicts u.a., hansa 39
01.12. port noo u.a., cord club
01.12. charles pasi, milla
01.12. john allen & band u.a., backstage club
01.12. erika stucky, unterfahrt
02.12. the pretty things, strom
02.12. marbert rocel, rote sonne
03.12. erdmöbel, milla
03.12. fehlfarben u.a., hansa 39
03.12. the ernie watts quartet, unterfahrt
03.12. nick oliveri's mondo generator u.a., kranhalle
03.12. koriander / leonie singt, glockenbachwerkstatt
04.12. barbarossa, milla
04.12. surfer joe & band u.a., import export
04.12. bird berlin, a*, sunny red
05.12. simeon soul charger, milla
05.12. roots & shoots, unterfahrt
05.12. everything everything, strom
05.12. brothers in arms u.a., orangehouse
06.12. walter trout, theaterfabrik
06.12. duerer / alice ruff, milla
06.12. avec le soleil sortant de sa bouche, orangehouse
06.12. susie asado / ariel sharrett & mathias kom, unter deck
07.12. honne, strom
07.12. someday jacob, orangehouse
07.12. blockflöte des todes, volkstheater
07.12. anto nio, trachtenvogl
08.12. taymir, orangehouse
09.12. goodman-bordenave quintet, milla
09.12. crippled black phoenix, strom
09.12. queen kwong, orangehouse
09.12. huck notari, südstadt
09.12. rüdiger eisenhauer's sleigh ride orchestra, unterfahrt
10.12. austrofred, milla
10.12. templeton pek / new deadline, kranhalle
10.12. sham 69 u.a., import export
10.12. cherrytree u.a., sunny red
10.12. alexander von schlippenbach trio, unterfahrt
10.12. maximo park, backstage werk
10.12. martin kohlstedt, einstein kultur
11.12. the whiskey foundation, clap club
11.12. the living, glockenbachwerkstatt
11.12. exclusive, strom
11.12. haeckman / lovewash 100 u.a., import export
11.12. vorteilspack / zoo escape u.a., kranhalle
11.12. krautschädl u.a., orangehouse
12.12. ecco dilorenzo and his innersoul, clap club
12.12. egotronic u.a., hansa 39
12.12. wooden peak, kulturjurte
12.12. tellus children u.a., südstadt
12.12. die giftmischer u.a., glockenbachwerkstatt
12.12. le millepede, import export
12.12. ashpipe u.a., kafe marat
13.12. schmieds puls, milla
13.12. fiddler's green, clap club
13.12. john garcia u.a., kranhalle
14.12. yukon blonde / hannah lou clark, milla
15.12. rosalie & wanda u.a., milla
15.12. rah rah, glockenbachwerkstatt
15.12. shinya fukumori trio, unterfahrt
16.12. fumaca preta, unter deck
16.12. c.ladd, südstadt
16.12. florence and the machine, olympiahalle
16.12. tüsn, strom
16.12. brian lopez / gabriel sullivan, sunny red
16.12. hidden orchestra, ampere
16.12. the dublin legends, technikum
17.12. clara luzia u.a., milla
17.12. lisa wahlandt, unterfahrt
17.12. katzenjammer, zenith
17.12. lemo, substanz
18.12. taiga trece, clap club
18.12. occupanther, kong
18.12. young chinese dogs, hansa 39
18.12. nicole johänntgen quartet, unterfah
18.12. bitch queens u.a., glockenbachwerkstatt
19.12. aloa input, clap club
19.12. bodensatz fest, kafe kult
19.12. monobo son, ampere
19.12. max giesinger, strom
19.12. kofelgschroa, muffathalle
19.12. emily barker u.a., milla
19.12. thee garagekid u.a., glockenbachwerkstatt
20.12. alessandro ricciarelli sextett, milla
22.12. peter & the test tube babies u.a., backstage halle
23.12. chris gall & andreas dombert duo, unterfahrt
24.12. hans söllner & bayaman' sissdem, muffathalle
25.12. lucile and the rakibuam, import export
26.12. charly antolini jazz power quintet, unterfahrt
29.12. max.bab, unterfahrt
29.12. los fastidios u.a., hansa 39

John Grant, Berlin, 26.11.15

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Konzert: John Grant
Ort: Postbahnhof in Berlin
Datum: 26. November 2015
Dauer:  95 min
Zuschauer: etwa 1000 



All die herrlichen Bilder sind von Markus.

John Grant ist ein musikalisches Schwergewicht. Trotzdem hatte ich vor diesem Abend meinen Fokus nie wirklich auf seine Musik gerichtet. Statt dessen war er am Rande meines Sichtfeldes mehrfach bedeutungsschwer vorbeigehuscht als überraschender Kollaborator. Und als eine Person, die selbstreflektiert und sympatisch redet. Ich musste nicht lange nachdenken, ob ich Lust hätte, mir ein Konzert von John Grant am Rande meines Berlinbesuches anzusehen. Auch wenn das Venue mit 1000 Leuten schon an der oberen Grenze meines eigenen Wohlfühlbereiches lag. Worauf ich mich schon im Vorfeld sehr freute war, dass ich dafür im erprobten Doppel mit Markus unterwegs sein würde und es deshalb endlich wieder einen Bericht mit seinen fantastischen Bilder geben würde.



Obenauf kam dann noch ein zufälliges Treffen mit Jana von Rockzoom, die ich bisher nur virtuell gekannt hatte. 

Der Postbahnhof war ausverkauft, aber es gelang uns noch gut bis ganz vor die Bühne zu gelangen und ich war im Verlauf des Abends sehr erfreut darüber, dass ich dort recht unbehelligt das Konzert ganz und gar genießen konnte. 

Es begann im Dunkeln mit einem vielsprachigen Text - fast wie eine Beschwörung oder ein Gebet. Diese Einleitung endete schließlich in einer Entladung mit ordentlich Lärm, was in meinem Kopfkino einen Flugzeugstart assoziierte. Hier meinte es wohl jemand sehr ernst... Später wurde in den Texten aber auch ordentlich geflucht und sehr zynisch und ironisch die Enttäuschungen des Lebens verarbeitet.


Was mir im ersten Stück Geraldine natürlich sofort ins Herz fiel, war diese unvergleichliche Stimme. Augenfällig daneben die äußere Erscheinung - da stand ein wahrhafter Hüne vor uns auf der Bühne. Beim weiteren umherschauen fanden sich für mich überraschend zahlreiche Minikeyboards, neben einer soliden Ausstattung an Keyboards/Pianos für zwei Personen am linken Bühnenrand. Gleich in der ersten Ansage war klar, dass John Berlin noch immer als eine heimatliche Stadt empfindet, in der er an diesem Abend sehr gern Station machte. Sein deutsch war souverän und wunderbar vieldeutig. Fast brachte es ihn selbst aus dem Konzept, dass er sich eine extra passende Setlist für diesen Tourstop zurechtgelegt hatte und nach zwei Stücken auf einmal nicht recht wusste, wie es nun weitergehen würde. 



Zuvor hatte er uns seine Band vorgestellt: Den Briten
Chris Pemberton an den Tasten, Jakob Smári Magnússon aus Island am Bass, das britische Urgestein Budgie am Schlagzeug und an der Gitarre (direkt vor mir)  Pétur Hallgrímsson aus Island. Alle diese Männer haben schon ordentlich eigene Musikgeschichte geschrieben, aber am auffälligsten blieb für mich am Abend der Mann an den Drums, denn er hatte einen unvergleichlichen Stil, die Knie fast bis zur Brust federnd, die Schultern kurz unter die Ohren hochgezogen und mit einer Energie und dabei doch ganz leicht, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Mehrfach arbeitete er an dem Abend sogar im Stehen.
 


Tatsächlich war die kurze Frage an sich selbst - wie es nun weitergehen sollte - ganz berechtigt. Nachdem er für die ersten zwei Songs vorn gestanden und ins Mikro gesungen hatte, war sein Platz für It doesn't matter to him am Piano direkt gegenüber von Chris Pemberton. Eine besondere und intime Stimmung entstand so, die für mich zu den Stärken des Abends gehörte. Auch wenn später immer wieder lustige Tanzbäreinlagen zu Mayor-Tom-Raumschiffmusik und Glamrocknummern wie You and him diese Andacht brachen und aufmischten.



Im Herzen blieben mir doch am tiefsten Grey tickles, das er allein am Piano begann und in einer Klangorgie münden ließ und das unfassbar intensive Glacier, das auch ringsum textsicher mitgesungen wurde. Die Greatest motherfuckers waren dann uns allen gewidmet und es gab ein schmissiges Ende mit Disappointing bei dem im Text sogar schubidi schubidubabab nicht zu albern klang. Der Saal tobte und verlangte natürlich nach Zugaben. Davon gab es reichlich und für jeden Geschmack: erst zweimal funky und dann noch zwei Balladen. Beschwingt und froh, diesen besonderen Musiker nun auch live kennengelernt zu haben wandte ich mich gen Ostbahnhof mit seinen Zeilen im Kopf


This pain
It is a glacier moving through you
And carving out deep valleys
And creating spectacular landscapes
And nourishing the ground
With precious minerals and other stuff
So, don't you become paralyzed with fear
When things seem particularly rough



Setlist:
01: Geraldine
02: Down here
03: It doesn't matter to him
04: Pale Green Ghosts
05: Snug slacks
06: You and him
07: Guess how I know
08: Grey tickles
09: Glacier
10: Queen of Denmark
11: I wanna go to Marz
12: GMF
13: Disappointing

14: Voodoo doll (Z)
15: Black Belt (Z)
16: Drug (Z)
17: Caramel (Z)

Fünf Songs vom Berliner Konzert 


Tourdaten John Grant

15.11. La Cigale, Paris
17.11. Botanique, Brüssel
20.11. Den Atelier, Luxemburg
21.11. Kaufleuten Klubsaal, Zürich
24.11. Bürgerhaus Stollwerck, Köln
25.11. Uebel & Gefährlich, Hamburg

26.11. Postbahnhof, Berlin
 
Aus unserem Archiv: 
John Grant, London, 07.09.11
John Grant, Paris, 14.06.10


Bericht des Guardian zum Londoner Konzert am  13.11. 2015

Joanna Chapman-Smith, Karlsruhe, 24.11.15

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Wohnzimmerkonzert mit Joanna Chapman-Smith
 bei Renate und Mathias
Datum: 24. November 2015
Dauer: 90 min
Zuschauer: 22


All die sprechenden Bilder sind von Mathias! 
Click for English version below

O du Falada, da du hangest
O du Jungfer Königin, da du gangest,
wenn das deine Mutter wüßte, ihr Herz tät ihr zerspringen. 

Ist das zum lachen oder weinen? Das fragten wir uns nach dem Konzert von Joanna Chapman-Smith und beantworteten uns das nach einiger Zeit mit: beides, denn so ist das Leben. Aber vielleicht lieber eins nach dem anderen.


Die Künstlerin aus Toronto war uns empfohlen worden von Uwe aus Aachen, der auch selbst an dem Abend dabei war. Angehört hatte ich mir das letzte veröffentlichte Album Love me deeply und hatte mich auf ein Konzert eingestellt, das von einer wunderbaren Stimme und sehr filigranen Liedern beherrscht sein würde. Der Bogen zu Melissa Bandura, die uns als Familiar wild im Herbst 2016 besuchen wird war auch eine gute Empfehlung (wenn ich auch im Laufe des Abends eher die Verbindung zu Madeline Tasquin sah).


Aber es wurde ganz anders, da sie ihre noch unveröffentlichten Songs zu Märchen und Mythen aus aller Welt vorstellte. Selbst aufgewachsen mit den Geschichten ihres neuseeländischen Vaters und auf ihren Reisen immer wieder fasziniert von den dort gehörten Erzählungen war dieses Jahr daraus ein Album geworden und der Abend wurde ein Mischung von erzählen mit Worten und Liedern ganz wie Anno dunnemals am Spinnrad.


Den Anfang durfte die Schöpfungsgeschichte der Maori bilden, wo im Wald Insekten und Vögeln erschaffen werden und die Kiwi aus Abfall gebaut sind. Ein schwirrendes, zauberisches Universum erschuf sie da mit ihrer Musik. 

Eine selbst erlebte Begebenheit, die sich in einem Lied manifestiert hatte, war, dass sie in der Prärie von Saskatchewan einmal 26 Stunden mit einem Zug liegen geblieben war, in dem sie als Musikerin unterwegs war. Diese Stimmung kurz vor dem durchdrehen, wenn keiner sagen kann, wann es weitergehen wird und man im Nichts festsitzt.


Wunderbar beschwingt stellte sie uns ihre Sicht auf die Stadt Paris vor, die sie als Joni Mitchells große Liebe zuerst indirekt lieb gewonnen hatte, bevor sie endlich selbst dort sein konnte. Das anschließende Pick me up war ebenso fröhlich und heiter. Im Leben vermischt sich ja oft schönes und trauriges. So spielte sie wohl das Konzert vor der spektakulärsten Kulisse in einer Bar, die  nach einer Katze benannt war, die nicht zurückkehrte.


Herzen werden gebrochen und manche versteinern. Dies spiegelte sich auch in einer langen vietnamesischen Liebesgeschichte. Bevor dann im zweiten Teil des Konzertes auch noch ein deutsches Märchen - Die Gänsemagd - mit dem sprechenden Pferd Falada ausführlich nacherzählt und insbesondere gewürdigt wurde, wie sich am Ende alles zum Guten Ende wendet, dem dann auch noch selbst ein letztes Lied des normalen Sets gewidmet war.


Zwischendurch hatten wir alle fleißig schon mitgetan und textsicher mmmm mitgesummt (dabei sogar den richtigen kanadischen Dialekt getroffen!). Aber heimlicher Höhepunkt war sicher, als sich Simone als zweite Stimme auf die Bühne begab und mir eine kleine Träne im Auge stand. Als Zugabe schenkte Joanna uns ein sehr kraftvolles Get in line und ein uralt-fast-Schlager-Mitsing-und-Klatsch-Lied Arbitrary lines, das sich tief in mein Herz grub. 

Wieder ein wunderbarer Abend!

Setlist:
01: The Spaces between
02: Little bird
03: Train Song
04: After the war
05: Melodies
06: Paris
07: Pick me up
08: The Crystal heart (Vietnam)
09: A Glass of right and wrong

10: Let's
11: mmmm
12: Bloody
13: Lonesome
14: June
15: Goose Girl
16: The End

17: Get in line (Z)
18: Arbitrary lines (Z)


English version:
Is that to laugh or cry? That we wondered after the concert of Joanna Chapman-Smith and answered after some time: both, because that's life. But let me tell you one by one. 


The artist from Toronto was recommended to us by Uwe from Aachen, who also was with us that evening. I had listened to the last published album Love me deeply and had prepared myself for a concert that would be dominated by a wonderful voice and very delicate songs. The connection to Melissa Bandura, who is visiting us as Familiar wild in autumn 2016 was also a good recommendation (during the show I was reminded of Madeline Tasquin as well). 

But it turned out quite differently, as she presented her yet unpublished songs to tales and myths from around the world. Having grown up to the stories of her father from New Zealand and on her travels fascinated by stories this year this passion turned into an album and the evening was a mixture of words and songs to tell stories just as once upon a time at the spinning wheel. 

The first song gave a form to the creation story of the Maori, where the forest, insects and birds are created and the Kiwi are made of waste. A whirring, mystical universe was constructed for us by her music. An incident experienced by Joanna which had manifested itself in a song, was that she had been lying 26 hours with a train in the prairies of Saskatchewan, while she was traveling as a musician. This mood shortly before the spin, when no one can say when things will move on and to be stuck in nothingness... 

Wonderfully elated she gave us her view of the city of Paris which she got to know as Joni Mitchell's great love and fell in love with the idea, before she could finally be there herself. The subsequent Pick me up was as happy and cheerful. In life beautiful and sad often mix. So she played probably the most spectacular concert in a bar, which was named after a cat who did not return. 

Hearts are broken and some even petrify. This was also reflected in a long Vietnamese love story. Then, finally, also a German fairy tale - The Goose Girl - was retold in detail with the talking horse Falada and especially appreciated how in the end of the fairtale everything turns for the good, which also was the dedication one last song of the regular set. 

In between, we had all been diligently contributing and knew our lines while humming mmmm (we even hit the right Canadian dialect!). But my secret highlight was for sure when Simone went up on stage as a second voice. There was a small tear in my eye. As an encore, Joanna gave us a very powerful Get in line and an ancient-almost-hit-sing-along-and-clap-song Arbitrary Lines, which deeply dug into my heart. 

What a wonderful evening!

Marla, Karlsruhe, 01.12.15

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Konzert:  Marla mit David Celia
Ort: Karlsruhe Kirchfeld
Datum: 1. Dezember 2015
Dauer: 110 min
Zuschauer: 20


Bericht von Johannes mit Bildern von Gabriele - vielen Dank!!

Das Konzert von Marla fand am ersten Dezemberabend in Gabrieles gemütlicher Wohnküche statt. Bei selbstgemachtem Apfelkuchen und Kürbissuppe gab es wunderschön melancholischen Folk von Marla. Doch sie war nicht alleine gekommen, sie hatte den Musiker David Celia als Support dabei. 


Was Anfangs nicht klar war, war dass die Rollen eigentlich andersherum verteilt waren. Die Halbspanierin Marla war bei der Tour des Kanadiers David Cella als Support dabei.


In Karlsruhe teilten sie sich das Konzert und so spielte David in der zweiten Hälfte ein gelungene Mischung aus Folk, Country und Pop. Interessanterweise ist David Celia über sein Freund Morgan Finlay, der zuletzt bei Gabriele zu Gast war, erst so richtig in die Musik gekommen. Er ist inzwischen schon etwas länger im Geschäft und hat mehrere Alben aufgenommen, aus denen er am Abend spielte. 


Im Gegensatz dazu hat die 20 jährige Marlen ihr erstes Album erst dieses Jahr mit David in Toronto aufgenommen und tourt jetzt nach einem Praktikum bei einem Plattenlabel mit ihm durch die Welt.


Setlist:
Marla
01: In the Wind
02: Marais
03: Village Life
04: Ahigo
05: Remember
06: Desolación
07: Thulani


Viel Glück und viel Segen - für David zum Geburtstag
- Pause -
 

David
08: Infinity (instrumental)
09: I found you
10: Cactus
11: The Wind (instrumental)

Gemeinsam (Songs von David)

12: Don’t keep it all
13: I’m not Texan
14: Life is a Dream
15: Fly me to the Moon (Frank Sinatra)
16: Madrid
 


Les concerts de la semaine à Paris du 07 au 13 décembre 2015

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Les concerts de la semaine à Paris du 07 au 13 décembre 2015

Tout plein de bons concerts juste avant les fêtes à Paris avec des gros trucs comme les spectacles de U2 et Madonna à Bercy, mais aussi de nombreux concerts indé dans les petites salles comme l'Olympic Café ou la Méca. Mon concert de la semaine ? Je dirais Anna von Hauswolff avec son post rock envoûtant à Petit Bain le dimanche 13!

 


07.12.2015: Sophie Hunger, Le Trianon
07.12.2015: Jacco Gardner, Café de la Danse, complet
07.12.2015: Alex Calder et Inaniel Swims, Espace B
07.12.2015: U2, Bercy
07.12.2015:Day One at La Flèche d'or avec Agua Roja et Paupière et Cabuco, gratuit sur invitation day1.laflechedor@gmail.com
08.12.2015: El VY, Trabendo 
08.12.2015: Barbarossa, Point Ephémère
08.12.2015: Elvis Perkins, La Flèche d'or
08.12.2015: CJ Ramone, Petit Bain
08.12.2015: Showcase de Thomas Merry, Pavillon des Canaux
08.12.2015: Superbravo à la Java
08.12.2015: Lou Doillon at Casino de Paris
09.12.2015: Madonna, Bercy
09.12.2015: Hugh Cornwell, Petit Bain
09.12.2015: Showcase de Philippe Crab, Pavillon des Canaux
09.12.2015: East India Youth et Faroe et Willis Earl Beal, Divan Du Monde 
09.12.2015: Soirée Microculture à la Java avec Shorebilly, Manolo Redondo et Harley Young
09.12.2015: Seahorse Hunter, La Balle Au Bond
09.12.2015: Mathilde Fernandez, Pop Up Du Label
09.12.2015:  Doe Paoro et The Dove & The Wolf, Olmpic Café
09.12.2015: Drink To Me, Espace B
09.12.2015: Baptiste Hamon, Les Trois Baudets
10.12.2015: Chad Valley, Batofar
10.12.2015: Showcase de Maud Octallinn, Pavillon des Canaux
10.12.2015: Mofo Party Plan et PA, Le Klub
10.12.2015: Viot (ex Av) et Tood, Le Chinois
10.12.2015: Sean Nicholas Savage et Jaako Eino Kalevi et Honne, La Maroquinerie 
10.12.2015: Niki Demiller et Les Chansons de ma Tante, Olympic Café
10.12.2015: Wunderland, The China
10.12.2015: My Broken Frame, Les Trois Baudets
10.12.2015: Younghusband et Bill Ryder-Jones et Cristobal And The Sea, Point Ephémère
10.12.2015: Madonna, Bery
11.12.2015: Slim Twig, Espace B
11.12.2015; Dame Blanche et Guantanamo Baywatch, La Mécanique Ondulatoire
11.12.2015: Presque l'Amour et Ronan Martin, Madame Arthur
11.12.2015: Charlotte et Magon, Showcase au Walrus, 19h
11.12.2015: Melissa Laveau et Katel, Pan Piper
11.12.2015: J.C.Satan, La Maroquinerie
11.12.2015: Jay-Jay Johanson, Fontenay Sous Bois
11.12.2015: Giant Sand et Pain Noir, La Gaité Lyrique 
12.11.2015: Emperreur et Rape Blossoms, Olympic Café
12.11.2015: JennyLee et Dead Sea, Point Ephémère
12.11.2015: Algo, Le Pop In 
12.11.2015: Showcasec Librairie l'Odeur du Book avec Marta dell'Anno, 16 h

13.11.2015: Follakzoid, Point Ephémère
13.11.2015:  Anna Von Hauswolff et Vendège et The Group, Petit Bain



Locas in Love, Köln, 06.12.15

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Konzert: Locas in Love Wintergala
Ort: Gebäude 9, Köln
Datum: 06.12.2015
Dauer: Locas in Love gut 95 min, Rockaway Shanty Chor knapp 15 min
Zuschauer: vielleicht 300


 
Das Ende der Kindheit ist genau dann gekommen, wenn der Dezember nicht mehr der beste sondern der schrecklichste Monat des Jahres wird. Aus Vorfreude wird Hass auf jedes gedudelte Last Christmas (oder seinen Waterboarding-Remix Feliz Navidad), an die Stelle der großen Augen vor dem Kaufhof-Schaufenster treten blaue Flecken, ausgeteilt von den Ellbogen betrunkener Idioten mit Nikolaus-Mütze, die sich seit 11 Uhr im strömenden Regen auf einem der 48 Innenstadt-Weihnachtsmärkte Glühwein (oder Glykol) zu süßen Helene-Fischer-Klängen hinter die Binde gekippt haben und ihre Fröhlichkeit sehr körperlich verteilen. Daß das Beste am Advent bereits Ende August verkauft wird und im Dezember schon nichts mehr taugt (Dominosteine), ist da nur konsequent.


Inmitten all der billigen animierten LED-Weihnachtsbeleuchtung aus dem Baumarkt brennt auch Jahr für Jahr eine Kerze des guten Geschmacks*, die Locas in Love Wintergala - so etwas wie der Gegenentwurf zu Carmen Nebels großer Adventssause. 


2008 war mein erstes Vorweihnachtskonzert der Kölner Band im Alten Pfandhaus. Es folgten Galas im Stadtgarten, im Filmhaus oder in St. Michael am Brüsseler Platz. Mit Plätzchen, Liedern von ihrem Winteralbum (...Winter) und vielen liebevollen Extras. Mal lief im Hintergrund der Schnee-Western Leichen pflastern seinen Weg, mal Der Bär, mal liefen Locas Videos als Vorprogramm, mal sang der Rockaway Shanty Chor. Und jedes mal war die Wintergala ein großer Spaß (da ist ein Licht, da ist ein Licht). 


2014 war ein schwieriges Jahr für die Band, hatte Sänger Björn Sonnenberg bei der Gala vor zwölf Monaten erklärt. Die Aufnahme des fünften Studioalbums** erwies sich als große Prüfung. Im August 13 hatten Locas in Love die neue Platte an zwei Abenden im King Georg vorgestellt. Mich begeisterten die Stücke, die die Band am Tag nach dem zweiten dieser Konzerte in Frankreich aufnehmen wollte. Es folgten Monate der Selbstzweifel, Produzentenwechsel aber kein Album. Use your illusion 3 & 4 erschien dann erst Anfang 2015 und enthielt nur noch einen Teil der Stücke von damals. Dafür war die Platte ein Doppelalbum geworden. Und sie war erfolgreich. Zu meiner großen Überraschung erschien dann vor wenigen Wochen auch noch Kalender, eine zweite Platte innerhalb weniger Monate. 2015 war wohl ein gutes Locas-Jahr.


Die diesjährige Gala fand im Gebäude 9 statt. Björn hatte bei einem anderen Konzert einmal gesagt, man wolle früh anfangen, damit jeder noch seine Bahn bekommen könne. Auch heute begann es früh. Ab kurz nach acht spielte der Rockaway Shanty Chor im Hof vor dem Gebäude einige Lieder über das Leben auf See. Die ersten beiden Stücke waren einmatroste Pop- bzw. Rockklassiker (Es lebe Ostfriesland, Fahrwasser zur Hölle), der Rest Lieder über den Klabautermann, eine kleine Möwe und das Lieblingsgetränk der Seefahrer. Das war sehr toll und hätte gerne länger als eine knappe Viertelstunde dauern können. 

Setlist Rockaway Shanty Chor, Wintergala, Gebäude 9:

01: Es lebe Ostfriesland (Elvis Cover)
02: Fahrwasser zur Hölle (AC/DC Cover)
03: Die kleine Möwe
04: Klabautermann
05: Rum aus Jamaica ("es trinken die Matrosen von allen Spirituosen am liebsten Rum")


Nach den Shantys wurden wir zurück in den Saal gebeten. Bevor die Band auf die Bühne kam, erschien erst einmal Benjamin Walter (Jobbeschreibung: Guidance) und klärte uns darüber auf, was die Bleistifte und Blätter mit Comiczeichnungen bedeuteten. Wir spielten Locas-Bingo. Wie im Bus auf der Rückfahrt vom Seniorenausflug, nur charmanter. Benny las Symbole vor, die mit der Band zu tun haben, wir mussten 5er Reihen bilden. Gegen CDs. Wie viel Mühe sich Locas in Love machen, dem Publikum Dinge zu bieten... wundervoll! Zwar  eigentlich nicht nötig, da so etwas ja gerne dazu dient, von musikalischen Schwächen abzulenken. Trotzdem sind es diese kleinen originellen Elemente, die die Wintergalas so besonders machen.


Das Konzert begann mit zwei Stücken von Winter (Packeis und Wintersachen). Die Locase spielten wieder mit Ur-Schlagzeuger Maurizio Arca und mit Carmen Heß von Lingby (Wald- und Flügelhorn und Keyboard).


Nach den Wintersongs kamen die ersten beiden Stücke vom (ganz) neuen Album. Ich habe das zwar, konnte es aber noch nicht hören, kannte also nur die Lieder, die Locas in Love bei den beiden King Georg Konzerten damals gespielt hatten (zum Beispiel Ich bin eine Insel oder Ich werde ein Lied für alle schreiben). Die, die mir neu waren, waren besonders überzeugend. Ultraweiß! Oh! und Ruinen


Zwischendurch erklärte Björn immer wieder Dinge, fragte, ob es uns gefalle. Es gefiel sehr. Und es war kurzweilig. Als Locas in Love nach Egal wie weit von der Bühne gingen, kam es mir vor, als seien gerade 40 min gespielt. 


Am Freitag bei EL VY hatte es ein wundervolles Cover gegeben. Brent Knopf und Matt Berninger spielten She drives me crazy von den Fine Young Cannibals. Locas in Love coverten die Christmas number one von 1994, Stay another day von East 17. Beide Stücke sind im Original gruselig. Die Neuinterpretationen dagegen waren wundervoll! Die krachigen Gitarren von Björn und Jan Niklas machten aus dem Käse ein wirklich tolles Livelied! Im Smalltalk mit dem Publikum kam Björn auf die Idee, doch mal über ein Sommeralbum nachzudenken. Ich bin sicher, auch Bailando oder der Ketchup Song werden mich auf einer Locas-Sommergala begeistern! Bis das passiert freue ich mich jetzt doch erst einmal auf den kommenden Dezember und die nächste Wintergala.

Setlist Locas in Love, Wintergala, Köln:

01: Packeis
02: Wintersachen
03: Ich werde ein Lied für alle schreiben
04: Ultraweiß
05: Zum Beispiel ein Unfall
06: Maschine
07: Roder
08: Über Nacht ist ein ganzer Wald gewachsen (das Licht am Ende des Tunnels is ein Zug)
09: Oh!
10: Monkey
11: Manifest
12: Ruinen
13: Nein
14: Leyendeckerstraße
15: Es tut mir leid
16: Egal wie weit

17: Stay another day (East 17 Cover) (Z)
18: Sachen (Z)
19: Durch die Dunkelheit (Z)
20: Auto destruct (Z)

Links:


- aus unserem Archiv:
- Locas In Love, Düsseldorf, 20.03.15
- Locas In Love, Köln, 21.02.15
- Locas In Love, Köln, 07.12.14
- Locas In Love, Köln, 07.12.14
- Locas In Love, Köln, 22.12.13
- Locas In Love, Köln, 15.08.13
- Locas In Love, Köln, 14.08.13
- Locas In Love, Köln, 09.12.12
- Locas In Love, Köln, 09.12.12
- Locas In Love, Wiesbaden, 04.05.12
- Locas In Love, Köln, 02.10.11
- Locas In Love, Köln, 24.10.10
- Locas In Love, Köln, 30.11.08
- Locas In Love, Frankfurt, 20.10.07
- Locas In Love, Köln, 19.08.07


* Weihnachtspathos, yeah! 
** Winter ist offziell keines, hieß es einmal

The School, Ripley, 24.07.15

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Konzert: The School
Ort: Midlands Railway Centre, Ripley (Indietracks Festival)
Datum: 24.07.2015
Dauer: knapp 40 min
Zuschauer: ein paar hundert



Ich bin kein Freund von langfristigen Planungen, obwohl es ohne leider oft nicht geht. Als ich 2013 bei meinem ersten Indietracks Festival war (endlich!), fiel es mir aber so gar nicht schwer, mich gleich festzulegen, dort jetzt jedes Jahr hinzufahren. Liebe auf den ersten Blick, für unsere romantischeren Leser. Eine Spur sachlicher analysiert heben die Indietracks Wochenenden schlicht die Qualität meiner Musikjahre seit 2013 auf ein neues Niveau. Bands wie Fear Of Men, When Nalda Became Punk, The Tuts, The Soulboy Collectice, Fever Dream oder Desperate Journalist habe ich in Ripley liebengelernt.



Am Freitag spielten drei Bands. Headliner waren Cinerama, eröffnet wurde der regnerische Abend von Fever Dream. Obwohl ich beide Bands sehr liebe, gehörte der Freitag eindeutig dem Act dazwischen. The School aus Wales.


Stilistisch ist The School schnell erklärt. Die Gruppe um Liz Hunt macht wunderschönen klassischen Pop (der natürlich nichts mit dem Kram zu tun hat, der uns im tumben Radio seit Jahrzehnten als Pop verkauft wird; klassischer Pop im Sinne von Beach Boys oder Phil Spector). #love, #baby und #heart sind die drei Hashtags mit denen man The School am besten beschreibt (wenn man so einen Quatsch machen wollte). 

The School sind nicht nur musikalisch riesig, die Band besteht auch aus unzähligen (acht) Mitgliedern. Acht standen auch in Ripley auf der Bühne, im Mittelpunkt des Ensembles Liz im Matrosenkleid. 


Die Waliser spielten ein paar Lieder von der erst zwei Monate später erschienenen dritten Platte Wasting away and wondering (wie die beiden Vorgänger bei Elefant Records), Love is anywhere you find it, I will see you soon und Do I love you?, den besten Song des Abends. Der Rest des etwas gehetzten Sets - Liz bekam irgendwann die für sie überraschende Information, man habe nur noch fünf Minuten - bestand aus Liedern der ersten beiden Platten, eines schöner als das andere! Neben Do I love you? gefielen mir vor allem All I wanna do und Where does your heart belong? (mit Blockflöte!). 



Auch wenn es mittlerweile fast fünf Monate her ist, erinnere ich mich noch gerne an das kurze Date mit The School! Meine Güte, schon fünf Monate. Aber das heißt auch, daß es nur noch sieben bis zum nächsten Indietracks sind!

Setlist The School, Indietracks, Ripley:

01: Why do you have to break my heart again
02: Is he really coming home?
03: Never thought I'd see the day
04: Love is anywhere you find it
05: Valentine
06: Where does your heart belong?
07: All I want from you is everything
08: That boy is mine
09: Do I love you?
10: All I wanna do
11: I will see you soon
12: Let it slip 


Steven James Adams, Ripley, 25.07.15

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Konzert: Steven James Adams
Ort: Midlands Railway Centre, Ripley (Indietracks Festival)
Datum: 25.07.2015
Dauer: gut 45 min
Zuschauer: rund 100 (volle Kirche)



Steven James Adams war mir vor dem Indietracks kein Begriff. Der Sänger aus Cambridge hatte früher in den Bands The Broken Family und Singing Adams, die als Folk-, Indie- oder sogar Country-Rocker beschrieben werden. Country mag ich etwa so gerne wie Petersilie, ich hätte das Konzert von Steven also ausgelassen, hätte ich diese Beschreibung vorher gelesen. Aber das Indietracks läuft bei mir nach dem Motto "höre das eine Lied auf dem Sampler, das muß als Vorbereitung reichen." Und Ideas von Steven James Adams war zwar ein Folksong - und ich habe seit der Überfolkisierung des deutschen Indie-Pop/Rock dagegen eine ausgeprägte Aversion - Ideas ist aber auch ein Ohrwurm, also ging ich in die kleine Holzkirche und nicht zur Indoorbühne, wo die Wave Pictures spielten.

Wir immer war das Kirchchen voll besetzt. Und wie meist fand die Vorbereitung des Künstlers vor seinem Publikum statt. Als hätte Steven meine Folkgedanken gelesen, spielte er vor Konzertbeginn ein paar Zeilen unverstärkt (ich glaube, es war All for me grog) und kommentierte das mit "THAT is folk music!" Ertappt (1).

Das echte Konzert begann mit dem Ohrwurm Ideas. Steven (mit Black Flag T-Shirt und akustischer Gitarre) spielte anschließend ein Stück seiner Band The Broken Family, ein paar Lieder seiner 2014 erschienenen Soloplatte House music, ein Herman Dune-, ein Constantines-Cover ("the best rock'n'roll band in the world") und eines, das ich nicht erkannte ("mit howling at the moon", vielleicht auch einer der Titel seiner ersten Band). Ein Mann, folkige Lieder und eine akustische Gitarre, das klingt so dröge wie der ganze Absatz. War es aber nicht. Zum einen waren die Lieder hervorragend, die Cover gut gewählt. Zum anderen - noch wichtiger - war das Entertainment durch Steven. Und durch alles andere.

Da war das Baby, das bei Black cloud mitsang und Steven zum ersten Mal zum Lachen brachte. Bei dem wunderschönen Tears of happiness gebe es im Original ein Gitarrensolo. Da er hier nur mit akustischer Gitarre unterwegs sei, müssten wir das Solo bitte mit lautestmöglichen Freudengeräuschen ersetzen. Dazu poste der Sänger mit seiner Gitarre so, als spiele er sein Solo. Da er im Kirchengang auf- und ab ging und sich immer wieder drehte, ging die Gitarre oft knapp über den Köpfen der Leute in den ersten Reihen her. Als meine Banknachbarn diskret aufstanden, um den Start der nachfolgenden Pains Of Being Pure At Heart nicht zu verpassen, fragte Steven: "wo geht ihr denn hin?" und hatte sichtlich Spaß. Ertappt (2). 


Am schönsten wurde es am Ende. Vermutlich war das schrecklich kitschig, es ist aber der Indietracks 15 Moment, der mir am meisten in Erinnerung bleibt. Steven erzählte, er habe einmal einen Traum gehabt, in dem der norwegische Singer/Songwriter Thomas Hansen (Saint Thomas) vorgekommen sei, der ihm geraten habe, ihn zu besuchen, damit er Steven das Singen beibringen könne. Er bat uns, den Refrain des Lieds, das er darüber geschrieben habe ("when you come to Oslo, I'll tech you how to sing") mitzusingen. Dazu lief er wieder durch den Mittelgang. Irgendwann unterbrach er. "Everyone happy singing this?" - "Yeah!" Und noch später eine weitere Unterbrechung: "would you do me the honour of standing up?" Auch das machten wir, um dann von Steven singend aus der Kirche geführt zu werden. Dieser Zug ging ein wenig übers Gelände und endete auf dem Spielplatz. Mit Steven auf dem Klettergerüst. "When you come to Oslo, I'll teach you how to sing."

Setlist Steven James Adams, Indietracks, Ripley:

01: Ideas
02: A place you deserve (The Broken Family)
03: Black cloud
04: How we get through
05: Going to Everglades (Herman Dune Cover)
06: You drew a line
07: Tears of happiness
08: ?
09: Young lions (Constantines Cover)
10: St. Thomas


Mari Mana, Adorf, 12.12.15

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Konzert: Mari Mana
Ort: Scala Adorf
Datum: 12.12.2015
Dauer: 90 Min
Zuschauer: 20


Mari Mana kam mit dem Fernbus aus Berlin und wollte auch mal Winter erleben. Damit konnten wir am Fuße des Erzgebirges nicht dienen. Dafür zauberten wir im Wohnzimmer die Atmosphäre für ein ruhiges Adventskonzert. Normalerweise ist Mari meist mit Contrabass und Cello unterwegs, doch heute ergab es sich, dass sie solo spielen würde.



Kurz nach 8 waren 20 Gäste erwartungsfroh versammelt und begrüßten Mari Mana. Sie hatte ihre wunderbar warm klingende Gitarre dabei, eine Loopstation für das Einspielen von Samples bei einigen Titeln und begleitete damit ihre ebenso warme wie wandlungsfähige Stimme. Schnell hatte sie alle im Raum in ihren Bann gezogen. Da die meisten ihrer Songs sehr ruhig und teils leise sind, war es wirklich sehr auffällig, wie still das Publikum lauschte. Mit zunehmender Dauer wurden die Erzählungen zu den Songs dafür umso lebhafter aufgenommen.



Mich begeisterte ihr einzigartiges Gitarrenspiel. Mari schlägt die Saiten manchmal wie ein Windhauch die Blätter in den Pflanzen. Währenddessen zupft sie einzelne Saiten, ohne dass man ein Chance hat, zu sehen, wann das passiert. Nach dem Konzert erzählte sie, dass der Tonabnehmer der Gitarre modifiziert wurde und den warmen Klang noch unterstreicht.Mari Mana hat ein Highschool-Jahr in USA verbracht. Darüber hinaus war sie auch 2 Jahre in Chile. In den USA hat sie begonnen, englischsprachige Texte zu schreiben und ist bis heute dabei geblieben Für das Publikum im Konzert erzählt sie die Geschichten zu den Songs, in denen sie ihre Erlebnisse verarbeitet. Genauso findet sich Berlin im Song „black & orange“ oder der Wunsch, den Wildgänsen in den Süden zu folgen im Titel „wild goose“. 



Manche ihrer Lieder erinnern mich an die Traditionen amerikanischer Folksongs. Wir haben das an diesem Abend nicht thematisiert. Aber ich glaube, die Zeit in Nordamerika wird Mari Mana durchaus auch musikalisch beeinflusst haben.crossroads“ und „under the blanket“ sind Titel von ihrer ersten selbstbetitelten EP aus dem Jahre 2013. Viele der anderen Titel werden wir vielleicht nächstes Jahr auf ihrem ersten Album hören. Wenn das geschafft ist, dürfen wir uns sicher auf eine Releasetour und ein Konzert hier oder in der Nähe freuen.



Setlist:
01: wonderful
02: leaving
03: wild goose
04: find me
05: trace
06: time & days
07: dance

08: black & orange
09: out there
10: storytellers
11: under the blanket
12: crossroads
13: everything
14: milky way

15: confusion (Z)

Sources:
Video: crossroads
Video: find me
Mari Mana Webseite



Kraftwerk, Essen, 20.11.15

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Konzert: Kraftwerk
Ort: Lichtburg, Essen
Datum: 20.11.2015
Dauer: 125 min
Zuschauer: 1.250 (ausverkauft) 



Vielleicht habe ich es ein wenig übertrieben mit Kraftwerk. Als die Katalog-Konzerte in Düsseldorf für den Januar 2013 angekündigt wurden und ich drüber nachdachte, welche der acht gespielten Platten ich mir den angucken wollte - oder eher welche nicht - kam ich zu dem Schluß, daß es dann doch alle sein müssten. The Mix nicht unbedingt, Tour de France vielleicht auch nicht. Aber wenn ich sechs Abende für zwei Stunden Kraftwerk nach Düsseldorf fahren würde, wäre es ja auch albern gewesen, die beiden anderen auszulassen. Dem Patenkind zuliebe folgte noch eines in Eindhoven, dem Burgtheater zuliebe zweieinhalb in Wien und wieder dem Patenkind zuliebe eines in Karlsruhe. Vor dem Konzert in Essen hätte ich nicht unbedingt gedacht, noch einen weiterer Abend mit "fah'n, fah'n, fah'n auf der Autobahn" und "Musique non stop, techno pop" verbringen zu müssen. Auch das Patenkind beantwortete die Frage "Kraftwerk oder Belle and Sebastian?" ohne großes Nachdenken mit Indie- statt Elektropop. Belle and Sebastian sagte ihre Tour aber ab, also saßen wir um kurz vor acht im Saal der Lichtburg in Essen.


Die Lichtburg ist eines dieser prunkvollen Kinogebäude aus einer Zeit, als noch Geld für Kultur ausgegeben wurde. Der Saal des im Krieg zerstörten Baus wurde 1950 wiedereröffnet und erinnert eher an eine Kulisse für Opern als für The Fast and the Furious1 bis 10. Also genau richtig für Kraftwerk.


Um kurz nach acht öffnete sich der Vorhang für Nummern und Kraftwerk. Die Elektropioniere spielen in den vergangenen Jahren zwei verschiedene Arten von Konzerten, Best-of-Shows, die weitestgehend thematisch sortiert sind und Katalogkonzerte, die mit der Platte des Abends beginnen und anschließend einen anderthalbstündigen Best-of-Teil haben. Einen großen Unterschied macht das nicht, die Hüllen der 3D-Brillen und die Reihenfolge der Stücke sind anders - und an den Plattenabenden werden auch die "kleineren" Lieder des jeweiligen Albums gespielt (Morgenspaziergang bei Autobahn beispielsweise). Die anderen Shows sind aber eben keinen Trostpreise, weil auch sie den wesentlichen Teil des Werks ab Autobahn bieten. Essen würde ein Best-of-Wochenende werden, das stand vorher fest.


Anders als sonst begann das Konzert mit dem Computerwelt-Block. Anders - und das ist all den"Ausverkauf-","die brauchen Geld-" oder"das ist nicht live, die gucken youtube, habe ich auf youtube gesehen-" Typen gewidmet - ist auch vieles andere von Konzert zu Konzert. Ich kann nicht beurteilen, wie viel genau live erzeugt wird, wir hatten aber einen schönen Blick auf die Konsolen und konnten Ralf Hütter beim Keyboard-Spiel zusehen. Daß sein Gesang live ist, wird niemand bestreiten können. Daß auch die Video-Sequenzen auf der 3D Leinwand live zugeschaltet werden, haben wir an Abenden erlebt, an denen es Pannen gab und die Reihenfolge nicht passte. Ich bin überzeugt, daß alles an den Abenden live erzeugt wird, weil auch die Lieder von Mal zu Mal (oder von Stadt zu Stadt) variieren. Tour de France ist ein gutes Beispiel dafür. In Essen waren die aneinander gereihte klassische Version und die spätere (ich gehe davon aus, daß Etape 1 bis 3 gespielt wurden, die zu unterscheiden fällt mir aber schwer) unendlich lang. Das haben Kraftwerk anderswo kürzer gestaltet. Auch Computerliebe kam mir anders vor als bisher, Autobahn gibt es ebenso in verschieden langen Versionen. 


Auch die Videos werden verändert. Am deutlichsten wird das bei Spacelab. Seit wir in Eindhoven Kraftwerk in einem Museum, das einem gelandeten UFO nachempfunden ist, gesehen haben und im dortigen Spacelab-Video das UFO durchs All fliegt und schließlich landet, ist die Schüssel fester Bestandteil der 3D-Filme. In Karlsruhe setzte es neben dem Museum auf, in Essen flog es erst über google-Maps und stand dann in der Fußgängerzone neben der Lichtburg.

Einer Band vorzuwerfen, Geld mit ihrem Job verdienen zu wollen, mag ein romantischer Gedanke sein, ist aber auch ein sehr doofer. Ich bin dankbar dafür, daß Ralf Hütter nicht seit Jahren im Ruhestand ist und mir damit die Gelegenheit gab, seine Band live zu sehen. Und obwohl ich vorher sicher war, daß das Konzert mir nichts Neues bieten würde und eher eine Pflichtübund sein würde, waren die 125 min erneut ein riesiges Erlebnis und keinen Moment langweilig, selbst das 13. Mal Autobahn nicht.

Am Anfang lief nicht alles rund. Bei Computerwelt gab es einen Verspieler ("kommt doch alles vom Band!"), bei Mensch-Maschine sagte der Band-Kopf leise "Synthesizer und Computer sind im Synch."


Die ersten anderthalb Stunden waren etwa das, was man erwarten konnte. Etwas überraschend waren für mich der Schwerpunkt auf Tour de France und Lieder wie Nachrichten (Lied trifft es nicht richtig) und Electric café. Der Rest waren die großen Hits - dargeboten in brillantem Sound!


Nach 90 min ging der Vorhang zu. Bevor er sich wieder öffnete, erklangen die ersten Töne von Die Roboter. Als die Bühne wieder frei war, standen dort statt der vier Musiker ihre vier Roboter-Ichs! Eine wundervolle Überraschung! Der Vorhang schloß sich danach wieder, die vier Musiker kamen zurück und spielten noch einmal 25 min und endeten mit Boing boom tschak, Techno pop und Musique non stop

Nein, das war keine schlechte Idee, Kraftwerk noch einmal zu sehen!

Setlist Kraftwerk, Lichtburg, Essen:

01: Nummern
02: Computerwelt
03: It's more fun to compute
04: Heimcomputer
05: Computerliebe
06: Die Mensch-Maschine
07: Spacelab
08: Das Modell
09: Neonlicht
10: Nachrichten
11: Geigerzähler
12: Radioaktivität
13: Electric café
14: Tour de France
15: Prologue
16: Tour de France Etape 1*
17: Tour de France Etape 2*
18: Tour de France Etape 3*
19: Trans Europa Express
20: Metall auf Metall (Moses Pelham Cover)
21: Abzug

22: Die Roboter

23: Aero dynamik
24: Planet der Visionen
25: Boing boom tschak
26: Techno pop
27: Musique non stop

Links:

- aus unserem Archiv:
- Kraftwerk, Wien, 17.05.14
- Kraftwerk, Wien, 16.05.14
- Kraftwerk, Eindhoven, 18.10.13
- Kraftwerk, Düsseldorf, 20.01.13
- Kraftwerk, Düsseldorf, 19.01.13
- Kraftwerk, Düsseldorf, 18.01.13
- Kraftwerk, Düsseldorf, 17.01.13
- Kraftwerk, Düsseldorf, 16.01.13
- Kraftwerk, Düsseldorf, 13.01.13
- Kraftwerk, Düsseldorf, 12.01.13
- Kraftwerk, Düsseldorf, 11.01.13


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